Test - Dead Space: Extraction : Die Wii – ein Ort des Grauens
- Wii
Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr sorgte Dead Space auf der PlayStation 3 und der Xbox 360 für actionreiche Gruselstunden - verpackt in imposante HD-Grafik. Entsprechend groß war zwangsläufig die Skepsis, als Electronic Arts mit Dead Space: Extraction einen Ableger für die Wii ankündigte. Doch wir können bereits an dieser Stellung Entwarnung geben, denn die Befürchtungen haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet.
Wie das Grauen begann
Auch die Angst vor einer schnöden Portierung der Next-Gen-Version können wir euch nehmen. Vielmehr liefert das Team von Visceral Games ein waschechtes Prequel ab, das die Ereignisse vor dem Einsatz in Dead Space beleuchtet. Dabei schlüpft ihr in die Rollen verschiedener Charaktere, wie zum Beispiel des Ingenieurs Samuel Caldwell, der bei einem Unfall auf dem Planeten Aegis VII ums Leben kommt, oder des Sicherheitsbeamten Nathan McNeill, mit dem ihr die Hauptteile des Spiels im Raumschiff Ishimura absolviert. Zudem begleiten euch immer wieder einige Kameraden, die zwar nicht aktiv ins Geschehen eingreifen, jedoch das Survival-Element sehr gut betonen.
Überhaupt ist die Atmosphäre erfreulich intensiv: Ihr stapft durch dunkle Gänge, nur um im nächsten Augenblick plötzlich von einigen Monstern angesprungen zu werden, denen ihr mit Waffengewalt, etwa per Plasmacutter oder Flammenwerfer, entgegentreten müsst. Das Wechselspiel zwischen ruhigen Passagen, Feuergefechten und gekonnt eingefügten Zwischensequenzen ist perfekt inszeniert und sorgt sowohl für Adrenalinschübe als auch Gänsehaut.
Allerdings gibt es trotz aller Parallelen einige gravierende Unterschiede zum „Vorgänger". So erlebt ihr das Geschehen nicht aus der Verfolgerperspektive, sondern durchlebt das Horror-Abenteuer aus der Ego-Ansicht. Das intensiviert das Mittendringefühl, ist aber wohl auch eine Zwangslösung, die auf einem wesentlichen Element von Dead Space: Extraction beruht. Anstatt euch frei durch die Gänge des Raumschiffs zu bewegen, führt euch das Spiel automatisch durch die insgesamt zehn Abschnitte. Solche Rail-Shooter haben den Nachteil, dass der Erkundungstrieb stark eingeschränkt wird - so auch in diesem Fall. Zudem ist das Tempo in einigen Passagen etwas zu hoch, sodass ihr manchmal einige interessante Objekte am Wegesrand verpasst. Immerhin könnt ihr euch aber frei umsehen, wodurch zumindest etwas Bewegungsfreiheit entsteht.
Die Wii lässt die Muskeln spielen
Das Schienenprinzip von Dead Space: Extraction sorgt leider auch dafür, dass die Spielzeit insgesamt etwas kurz ausfällt. Nach wenigen Stunden habt ihr auch den letzten Boss zur Strecke gebracht. Wiederspielwert liefern lediglich die alternativen Pfade, die ihr an vorgegebenen Stellen einschlagen könnt. Doch trotz dieses Mankos kommt kaum Ärger auf. Das liegt neben den bereits erwähnten Stärken unter anderem auch an der gelungenen Steuerung. Per Wiimote visiert ihr eure Gegner an, bringt Leuchtstäbe per Schüttelbewegung zum Glühen oder schließt Stromkreise kurz. Abgesehen von einer leichten Bewegungsverzögerung beim Fadenkreuz klappt das alles erstaunlich gut und wirkt vor allem sehr intuitiv.
Noch dazu sieht Dead Space: Extraction für ein Wii-Spiel fantastisch aus. Die Hardware von Nintendos Konsole zaubert erstaunlich detailreiche Texturen und grandiose Effekte auf den Bildschirm. Nur wer genauer hinsieht, entlarvt die Präsentation als Nicht-HD-Optik. Hinzu kommt die grandiose Sounduntermalung: Hier ein verräterisches Schaben, dort ein markerschütternder Hilfeschrei - das alles trägt zur packenden Atmosphäre bei. Und wer alleine nicht genug Mumm hat, den Monstern entgegenzutreten, darf gemeinsam mit einem Freund in den Kampf ziehen.
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