Test - Darkstalkers: Resurrection : Retrodoppelschlag
- PS3
Leicht verspätet kommen zwei überarbeitete Capcom-Klassiker zum Preis von einem endlich auch für PlayStation 3 und Xbox 360. Aber wie arg hat der Zahn der Zeit an der Spielmechanik genagt?
Die 1990er waren das Jahrzehnt der Prügelspielserien: Street Fighter, Art of Fighting, King of Fighters – und eben Darkstalkers. Im Auftrag von Capcom wurden nun zwei Teile der Serie von den Iron Galaxy Studios überarbeitet, als Darstalkers: Resurrection könnt ihr sie bei XBLA oder im PlayStation Network herunterladen. Viel geändert hat sich bis auf eine aufgehübschte Grafik allerdings nichts. Sollte man dennoch zuschlagen?
Das Übliche
Neuerungen such man sowohl bei Night Warriors: Darkstalkers' Revenge als auch bei Darkstalkers 3 vergeblich. Auf der anderen Seite bieten beide Spiele auch 17 beziehungsweise 15 Jahre nach ihrem Konsolendebüt noch immer gehobenen Spielspaß.
Je nach Spiel stehen euch bis zu 15 (bei beiden Spielen ungefähr dieselben) Dämonen zur Auswahl. Neben den bekannten leichten, mittleren und harten Schlägen sowie Tritten verfügt jedes Alter Ego über einen Großteil der bekannter Tastenkombinationen für individuelle Spezialattacken. Besonders effektive Angriffe aktiviert ihr über gesonderte Tastenfolgen. Um diese Angriffe auszuführen, müsst ihr allerdings durch eine Reihe von Angriffen oder Treffern erst einmal die Spezialleiste aufladen.
Wer zu Beginn nicht sicher im Umgang mit den Abläufen ist, kann sich jederzeit die Bewegungsliste im Pausenmodus anschauen und im Glossar die Fachbegriffe nachschlagen. Ausführliche Tutorials runden den benutzerfreundlichen Einstieg ab. Allerdings gehen einige Spezialangriffe erst nach dem x-ten Anlauf gut von der Hand. Schon hier wird deutlich: Die Spiele haben ordentlich Tiefgang – wirres Knöpfchendrücken reicht nicht.
Die Technik macht's – vor allem online
Das zeigt sich besonders bei menschlichen Gegenspielern. Der Spielhallenmodus gegen konsolengesteuerte Herausforderer bietet keinen einstellbaren Schwierigkeitsgrad und mit ein bisschen Übung ist der Abspann des Charakters eurer Wahl schnell erblickt. Im Zweispielermodus gegen den Kumpel wird’s schon kniffliger – und bei Online-Kämpfen, die dank der sogenannten GGPO-Technik lagfrei ablaufen, ist man ohne Beherrschung der Move-Liste selbst mit aktiviertem Auto-Blocking verloren.
Hier hilft nur abwechslungsreiche Technik: sei es eine schnelle Trittkombination, die Abwehrhaltung oder die Nutzung von Fernwaffen in der Luft und je nach Situation ein Sprintangriff oder schneller Rückzug. Bei Darkstalkers 3 ist auch das Dark-Force-System sehr hilfreich, das jedem Charakter für eine bestimmte Zeit Extrakräfte gewährt. Gut gerüstet geht es dann in Ranglistenkämpfen oder im Turnier mit bis zu acht Teilnehmern ums Ganze. Die Kämpfe könnt ihr auf Wunsch auch aufnehmen und beispielsweise bei YouTube hochladen.
Ein paar kleine Extras
Ansonsten bekommt ihr noch ein paar nette Dreingaben. Für bestimmte Aufgaben, wie „Wirf den Gegner zehnmal zu Boden“, erhaltet ihr Erfahrungspunkte, mit denen ihr euch in der Galerie Kämpferportraits oder Endsequenzen kaufen könnt. Außerdem, für Nostalgiker unverzichtbar, lässt sich der Glättungsfilter deaktivieren, wodurch ihr in den Pixelgenuss der 90er-Jahre kommt. Die flüssigen Animationen leiden darunter aber nicht. Schlussendlich könnt ihr auch verschiedene Ansichten des Spielgeschehens auswählen. So habt ihr zum Beispiel durch ein schräges Bild die Illusion, vor einem Automaten zu stehen – oder jemandem beim Spielen über die Schulter zu gucken. Dass es die Soundtrack-CD als Bonusbeilage bislang nur für japanische Käufer gibt, ist übrigens zu verschmerzen, da die Stücke eher zu belanglos bis nervig tendieren.
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