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Test - Dark Souls III: Ashes of Ariandel : Kurz und schmerzhaft

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  • PS4
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Als Dark Souls III im Frühjahr erschien, durchlebten langjährige Fans der düsteren Action-Rollenspiel-Reihe eine emotionale Achterbahnfahrt. Als würde man sich quasi das Best-of-Album seiner Lieblingsband anhören. Mit Ashes of Ariandel geht der Trip nun weiter: Das neue Kapitel entführt euch in eine neue Welt, aber auch die dürfte dem einen oder anderen bekannt vorkommen. Der erste Teil des DLCs ist ein kurzes, aber durchaus lohnenswertes Vergnügen.

Das vielleicht größte Problem von Ashes of Ariandel sind die Fußstapfen, in die es treten muss. Mit den drei Erweiterungen zu Dark Souls II schlossen die Spieler ihren Frieden mit dem Hauptspiel. Schließlich zählten die DLC-Gebiete zu den Highlights des kompletten Spiels. Bloodborne sollte ursprünglich zwei zusätzliche Kapitel bekommen, die Entwickler veröffentlichten jedoch mit The Old Hunters alles auf einmal und stellten die Hobby-Jäger aus Yharnam vor eine nicht zu unterschätzenden Herausforderung.

Im Vergleich dazu fühlt sich Ashes of Ariandel wie ein Besuch im Edelrestaurant an: Man weiß nicht, was man bestellt hat. Es schmeckt fantastisch, aber satt wird man davon nicht. So zahlt man am Ende einen hohen Preis und verlässt das Lokal mit dem Gefühl, dass man jetzt gerne noch mehr hätte. Auf die Dark-Souls-Erweiterung übertragen bedeutet das: Die neuen Gebiete sind fantastisch, es gibt zwei Bosse, einer davon reiht sich sofort in die Top 3 der besten Bosse der Serie ein, aber dann ist Schluss. Wer nicht jeden Zentimeter erkunden möchte oder keinen Wert auf die Geheimnisse legt, die ihr in der gemalten Welt von Ariandel entdecken könnt, der ist in ein vielleicht drei Stunden durch.

Irgendwie vertraut?

Es kommt natürlich darauf an, was euer Charakter auf dem Kasten hat. Befindet ihr euch im ersten Durchlauf, dann solltet ihr vor Stufe 100 einen Bogen um das Gebiet machen. Im NG+ könnt ihr locker noch mal zehn Stufen draufpacken. Selbst dann treffen euch einige Gegner mit der Wucht eines Hochgeschwindigkeitszuges. Dafür, dass ihr sozusagen nur ein neues Areal zu Gesicht bekommt, bekommt ihr es mit einem beachtlichen Haufen neuer Gegner zu tun. Darunter nordisch anmutende Krieger aus dem fernen Land Milwood, die mit ihrem massiven Kriegswerkzeug den Boden erzittern lassen, oder auch hinterhältig agile Krähen-Assasinen, die eine gewisse Verwandtschaft zu den Krähendämonen aus der gemalten Welt Ariamis des ersten Teils nicht leugnen können.

Alles scheint neu und doch vertraut. Ihr wandert nach einem kurzen Abstecher durch einen tödlichen, verschneiten Wald und über eine große knarzende Brücke. From Software benutzt an einigen Stellen den Dampfhammer, um euch an die Vergangenheit der prestigeträchtigen Reihe zu erinnern. An anderen Stellen geht das Spiel etwas subtiler vor. Auf jeden Fall stillt die Erweiterung den Erkundungsdrang auf befriedigende Art und Weise.

Von der Zeit gezeichnet

Eine große Stärke von Dark Souls III ist nach wie vor das Art-Design. Allein die Umgebung spricht Bände und wirft das Kopfkino an. Was hat wohl der verstorbene Krieger erlebt, der für euch eine mächtige Großaxt hinterlassen hat? Was hat es mit den ekelhaften Geschwüren auf sich, die sich wie eine krankhafte Infektion durch die ganze gemalte Welt ziehen? Wer sich mit der Welt auseinandersetzt, wird viele Brotkrumen finden, aber kaum Antworten erhalten. Die Internet-Foren werden in den kommenden Wochen bestimmt wieder mit Theorien und Spekulationen geflutet.

Dark Souls III: Ashes of Ariandel - Der erste DLC im Videotest
Der erste große DLC zu Dark Souls III mit dem Zusatz Ashes of Ariandel erscheint in Kürze, wir haben ihn erfolgreich beendet und sagen euch wie gut er ist.

Zugegeben: Ashes of Ariandel ist kurz. Wer auf den neuen PvP-Modus keinen Bock hat, der wird etwas weniger lang unterhalten . Es gibt auch keine neuen Achievements oder Trophäen. Habt ihr den Kampf gegen Schwester Friede hinter euch, ist abrupt Schluss. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass ihr erst mal in einer Sackgasse steckt. Eigentlich möchte man gleich weiterziehen, aber es geht nicht. Jede neue Spur löst sich im Schnee auf.

Wer die Konfrontation mit anderen Spielern mag, der wird mit dem neuen PvP-Modus glücklich. Endlich gibt es eine bequeme Möglichkeit, gegen andere Spieler zu kämpfen. Dabei stehen nicht nur simple Duelle zur Auswahl, auch Schlachten in Teams und Keilerein zu sechst lassen sich austragen. Zwar fehlen kleinere Komfortfunktionen, im Großen und Ganzen sollte es aber die Lebensdauer des dritten Teils von Dark Souls verlängern. Fies: Dieser Modus wird euch erst zugänglich gemacht, wenn ihr einen bestimmten Bosskampf überstanden habt.

Greift zu, wenn...

… ihr auf PvP-Kämpfe steht und ihr euch die Zähne am toughsten Boss der Reihe ausbeißen möchtet.

Spart es euch, wenn...

… ihr ein umfangreiches Abenteuer erwartet oder euch PvP nicht die Bohne juckt.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Kurz, aber knackig!

Nur weil Ashes of Ariandel nicht in einer Liga mit The Old Hunters oder der DLC-Trilogie aus Dark Souls II spielt, macht es das zu einer schlechten Erweiterung? Nein. Der größte Kritikpunkt ist die Dauer. Erfahrene Dark-Souls-Spieler sind in wenigen Stunden durch, besonders wenn sie auf direktem Wege zum Boss marschieren. Dafür verpassen sie dann aber das eine oder andere schöne Geheimnis.

Man kann sich in bester Tradition der Reihe in diesem überschaubaren Gebiet verlieren. Ich zumindest fühlte mich in der gemalten Welt von Ariandel pudelwohl. Trotzdem wäre es vielleicht cleverer gewesen, hätte From Software beide Erweiterungen in einem Paket veröffentlicht wie bei Bloodborne: The Old Hunters. So wird man das Gefühl nicht los, etwas in der Luft zu hängen. Egal, dann tobe ich mich halt in der PvP-Arena aus.

Überblick

Pro

  • fantastische finaler Bosskampf
  • neue Ausrüstung und Waffen
  • herzerwärmende Anspielungen auf den Erstling
  • gelungener PvP-Modus

Contra

  • nur zwei Bosse
  • überschaubares Gebiet
  • Story hört einfach auf

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