Preview - Dark Souls III : Das härteste Rollenspiel der E3
- PS4
Dark Souls III war das vielleicht am schlechtesten gehütete Geheimnis der E3 2015. Bereits gut eine Woche vor Beginn der weltgrößten Spielemesse sickerten erste Screenshots ins Netz, die die Ankunft von Hidetaka Miyazakis Monsterschlächter ankündigten. Die hinter verschlossenen Türen gezeigte Demo macht deutlich: Dark Souls III bleibt Dark Souls – knallhart, herausfordernd und manchmal an der Grenze zur Selbstgeißelung.
Die schroffen Spitzen eines Schlosses ragen unwirklich in den Himmel. Die Sonne strahlt trübe durch den leichten Nebel, der sich über der Wall of Lodoleth ausgebreitet hat. Auch in Dark Souls III liegen Schönheit und Schrecken dicht beieinander. Denn wer die unter der Federführung von Hidetaka Miyazaki entwickelte Souls-Serie kennt, der weiß, dass in diesen Gemäuern tausend Tode lauern. Der japanische Entwickler persönlich führte auf der E3 in Los Angeles durch die ersten Präsentationen seines neuen Babys.
„Alles, was ihr hier seht, kann man besuchen und erkunden. Von der höchsten Spitze bis hinunter in die finstersten Keller“, erklärt Miyazaki während der Gameplay-Präsentation. Dark Souls III erscheint Anfang 2016 für Playstation 4, Xbox One und PC. Die alte Konsolengeneration geht diesmal leer aus. Eine gute Entscheidung, denn besonders die Weitsicht und die Detailverliebtheit von Landschaft und Monstern springen auf Anhieb ins Auge. Zwar erreicht das Mittelalterszenario nicht ganz die Coolness des rauen Bloodborne, aber der Umstieg auf die aktuelle Konsolengeneration tut der Serie definitiv gut.
Veränderungen im Kampfsystem
Eins wurde aber schnell klar: Dark Souls III bleibt der Linie treu. Bereits nach wenigen Metern entlang der Wall of Lodoleth bekommt es der arme Ritter mit den ersten Ghulen zu tun. Das Spiel führt einige Veränderungen im Kampfsystem ein. Grundsätzlich bewegt sich die Spielfigur eine Spur schneller als in früheren Teilen.
Gleichzeitig hat der Held mit dem Ready Stance die Möglichkeit, besonders mächtige Angriffe auszuteilen. Der Effekt hängt ganz von der ausgewählten Waffe ab: Mit dem Langschwert durchbricht der Hieb die feindliche Deckung, mit dem Großschwert schleudert man sein Opfer sogar in die Luft. Agiert ihr gar mit zwei Klingen – etwa mit Krummsäbeln –, setzt ihr zu Angriffswirbeln an, die gleich mehrere Feinde auf einmal treffen können.
Trotzdem unterstützt Dark Souls III weiterhin das Experimentieren mit unterschiedlichen Waffensystemen. In der Demo griff der Spielcharakter vorübergehend sogar zum Kurzbogen und feuerte damit in Windeseile Pfeile auf seine Gegner ab. Einen Zombie-Hund stoppt ein solches Geschoss sogar mitten im Angriff, was Erinnerungen an Bloodborne weckt.
Die Monster, die ich rief
Dennoch ist Dark Souls nicht weich geworden. Ganz im Gegenteil! Kaum klettert der Held in einen Keller hinab, springt ihn bereits ein Ghul von hinten an. Einige Meter weiter attackieren ihn gleich zwei untote Ritter – einer mit einem Speer und einer mit Schwert und Schild ausgestattet. Hidetaka Miyazakis Tipp: „Hier sollte man die Bewegungsmuster der Gegner studieren und versuchen, die beiden voneinander zu trennen. Kämpft man gleichzeitig gegen sie, hat man fast keine Chance!“ Wenig später stellt schließlich ein Aschedrache eine unüberwindbares Hindernis dar. Immerhin verkohlt er aber mit seinem Feueratem einige herumlungernde Zombies statt den wendigen Hauptcharakter.
Die Liste der unliebsamen Überraschungen geht aber noch weiter: So trifft der Held auf einige Ghule, die bei Berührung aufplatzen und sich in ein schwarzes, glitschiges Ungetüm verwandeln. Diese erste Konfrontation mit den Kreaturen endet mit dem sofortigen Neustart. Miyazaki dazu: „Irgendetwas Seltsames geht in dieser Welt vor. Genau das muss man herausfinden. Für zusätzliche Informationen haben wir im Spiel kleine Grabsteine mit Inschriften und Zusatzinformationen aufgestellt.“ Die Hinweise anderer Spieler wird es auch diesmal geben. Über die Anzahl der potenziellen Teilnehmer eines Online-Spiels schweigt sich Miyazaki aber noch aus. Sechs Spieler sind aktuell geplant, allerdings steht das noch nicht fest!
Die Demo endet schließlich mit dem ersten Boss: dem Dancer of Frigid Valley. Die hochgewachsene Gestalt überragt die eigene Spielfigur um sicherlich vier Köpfe und bewegt sich wie eine Schlangentänzerin. Das Ungetüm schwingt zunächst nur ein Feuerschwert, doch rüstet es sich nach wenigen kassierten Treffern noch mit einer Ascheklinge aus. Asche ist ein tragendes Element in Dark Souls III. Sie symbolisiert den drohenden Untergang der Spielwelt und wird laut Miyazaki auch für die Magie eine wichtige Rolle spielen. Der Dancer of Frigid Valley macht schließlich nach einigen schnellen Kettenangriffen kurzen Prozess mit dem Rittersmann. Die Bosse verfügen – wie in allen Dark-Souls-Spielen – über mehrere Phasen mit wechselnden Angriffsmustern und Waffen.
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