Test - Crash Tag Team Racing : Crash Tag Team Racing

Crash Bandicoot ist ein beliebter Jump’n’Runner, aber auch als Rennfahrer kann der tierische Held überzeugen, In ’Crash Tag Team Racing’ haben die Entwickler nun einfach die beiden Genres zu einem Spiel zusammengemixt. Ob der PS2-Cocktail wohl schmeckt?

Wir hatten bislang ´Crash Bandicoot´-Jump´n´Runs und -Rennspiele, was fehlt also noch? Richtig, eine Mischung aus beidem: Radical Entertainment präsentiert mit ´Crash Tag Team Racing´ einen ungewöhnlichen Genre-Mix, der oberflächlich betrachtet funktioniert, im Kern jedoch zu wenig Substanz besitzt. Ihr übernehmt vorrangig die Rolle von Crash Bandicoot, der durch insgesamt fünf Welten hüpft sowie zahlreiche Mini-Spiele und Rennstrecken freischaltet. Letztere stellen den zweiten Schwerpunkt dar: Gut die Hälfte der Zeit verbringt ihr mit Kart-Wettkämpfen. Hier habt ihr die Wahl zwischen zwei bis acht verschiedenen Fahrern, die genaue Anzahl ist von eurem Spielfortschritt abhängig. Bleiben wir vorerst bei der Raserei: Diese teilt sich in fünf weitere Spielmodi auf, vom normalen Wettrennen bis zur wilden Zerstörungsorgie ist eigentlich alles dabei, was man sich von einem Fun-Racer wünscht. Bei einer Top-Platzierung gibt es nicht nur Geld, sondern auch ein bis zwei kleine Kristalle. Diese benötigt ihr letztendlich, um spätere Welten betreten zu können. Es gibt insgesamt fünfzehn normale Strecken, dazu kommen noch ein paar Battle- und Stunt-Kurse.

Radical Entertainment hat anscheinend Gefallen am ´Double Dash´-Modus von ´Mario Kart´ auf GameCube gefunden. In ´Crash Tag Team Racing´ gibt es so etwas Ähnliches, nur dass ihr nicht von Anfang an in einem Team spielt, sondern während des Rennverlaufes mit einem beliebigen gegnerischen Fahrer verschmelzen könnt. Dann habt ihr die Wahl, ob ihr weiterhin das Auto lenkt oder lieber auf dem hinteren Sitz Platz nehmt, um mit einer fetten Kanone die Konkurrenz aus dem Weg zu räumen. Dieses Feature hört sich, nüchtern betrachtet, gut an, hat uns aber bei der Ausführung nicht vollends überzeugt. Allem voran erhält der Spieler durch solch einen Zusammenschluss zu viele Vor- und praktisch keine Nachteile. Es ist beispielsweise egal, ob ihr alleine oder im Team als Erster das Ziel erreicht, ihr bekommt in jedem Fall die volle Belohnung. Da es am spaßigsten ist, sich als Kanonier zu betätigen und den Computer fahren zu lassen (u. a. weil die Rennstrecken nicht besonders einfallsreich designt sind), verkommt der Rennspielpart zur Actionschießbude. Schaut man sich die anderen Modi sowie die ganzen Mini-Spiele an, könnte dies gar von den Entwicklern beabsichtigt sein. Egal, ob direkt auf der Rennstrecke oder ähnlich wie bei einer Shooting-Gallery, ihr müsst sehr häufig irgendwelche Zielscheiben abballern. Nur beim Zeitfahren und dem so genannten Crashinator-Modus, wo ihr diverse Hindernisse umfahren sollt, kommt echtes Rennspiel-Feeling auf.

Die Jump´n´Run-Welt drum herum ist leider deutlich kleiner ausgefallen und macht trotzdem mehr Spaß. Dies liegt nicht zuletzt an der Verspieltheit im Detail; so haben die Entwickler just for fun 34 verschiedene Crash-Bandicoot-Todesanimationen versteckt. Auch sammelt ihr neue Kostüme oder Fahrzeuge, wer jedenfalls einfach nur direkt auf das Ende der Story hinzielt, verpasst mehr als die Hälfte des gesamten Spieles. Nichtsdestotrotz könnten Umfang und vor allem Schwierigkeitsgrad höher sein, allenfalls die letzte Welt hat ein paar echte Herausforderungen zu bieten. Multiplayer-Freunde kommen selbstredend auch auf ihre Kosten, bis zu acht Spieler sind dank Splitscreen und LAN-Option möglich. Von der Präsentation her weiß die Grafik dank Farbenreichtum gut zu gefallen, Sound und Musik hingegen nerven eher.

Fazit

von Andreas Altenheimer

Ein grundsolides Spiel: Der Genre-Mix funktioniert prinzipiell, jedoch fehlt vor allem dem vorstechenden Rennspielpart die Tiefe. Für Einsteiger, denen Hüpfen oder Rennen alleine nicht reichen, ist ´Crash Tag Team Racing´ empfehlenswert.

Überblick

Pro

• Mix aus Jump´n´Run und Fun-Rennspiel
• bunte Grafik
• verschiedene Mini-Spiele
• viele verspielte Gags

Contra

• Racingpart wirkt nicht ausgereift
• etwas zu einfach und zu kurz
• Sound und Musik belanglos