Test - Corsair HS80 RGB Wireless : Moderne Version der Void-Reihe
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Corsair baut das Portfolio an Headsets weiter aus. Mit dem HS80 RGB Wireless kommt für 150 Euro ein kabelloses Headset der gehobenen Mittelklasse hinzu, das vor allem PC-Gamer glücklich machen will, aber notfalls auch an PS4/PS5 zum Einsatz kommen kann – mit Abstrichen in der B-Note. Reicht die Qualität am Ende für den hart umkämpften Bereich zwischen 100 und 200 Euro?
Das Design des HS80 RGB Wireless erinnert ein wenig an die frühere Void-Reihe, allerdings mit einigen Veränderungen. Vor allem die Kopfverstellung in Form eines elastischen Skibrillenbandes kennen wir von Corsair bisher nicht, sondern eigentlich nur von Konkurrent SteelSeries. Diese Methode ist allerdings sehr bequem, wenn auch knapp bemessen. Bei größeren Schädeln kann das durchaus etwas zu eng werden, daher ggf. ausprobieren, ob es euch wirklich passt.
Mit 367 Gramm bewegt sich das HS80 in der üblichen Gewichtsklasse für Wireless-Headsets. Drehbare Ohrmuscheln und bequeme, mit Textilmaterial bezogene Ohrpolster sorgen aber für einen guten bis sehr guten Tragekomfort auch bei längeren Sessions. Die Verarbeitung wirkt robust, nicht zuletzt dank des Kopfbügels aus Aluminium, der unter einer Kunststoffverkleidung sitzt.
Bei den Bedienelementen gibt sich das HS80 eher genügsam. Powertaste, Lautstärkeregler und USB-C-Anschluss fürs Ladekabel an der linken Ohrmuschel und das war es dann auch schon. Die iCUE-4-Software liefert weitere Einstelloptionen, zumindest am PC. Dort könnt ihr auch noch das Mikrofon-Monitoring einstellen und aktivieren, zudem gibt es einige Presets sowie einen 10-Band-EQ. Das Anlegen eigener Profile ist dabei möglich und das ist auch gut so, denn die werksseitigen Presets (Movie, FPS, Chat, Bass Boost) konnten uns nicht so recht überzeugen.
Praktisch sind die Sprachansagen, die unter anderem für Ladevorgang oder Mikrofon aus den Muscheln ertönen. Der Akku ist mit einer Laufzeit von bis zu 20 Stunden angegeben, was wir im Großen und Ganzen unterschreiben können. Allerdings nur, wenn ihr die RGB-Beleuchtung deaktiviert, die übrigens auch in iCUE 4 konfiguriert werden kann. Gebt ihr den Corsair-Logos an den seitlichen Blenden Raum zum Strahlen, reduziert sich die Laufzeit ein wenig.
Beim Mikrofon setzt Corsair auf ein Klappbügelmikrofon mit Flip-to-mute-Funktion, also nicht abnehmbar. Der recht lange Mikrofonarm kann einigermaßen gut positioniert werden. Die Übertragungsqualität des Mikrofons ist ordentlich, die angepriesene Broadcast-Qualität erreicht es jedoch nicht. Für gepflegten, gut verständlichen Voice Chat beim Zocken reicht es aber allemal.
Der Anschluss des HS80 erfolgt kabellos via USB-Dongle oder über das USB-Ladekabel. Damit ist das Headset sowohl am PC als auch an PlayStation-Konsolen nutzbar, letzteres mit Einschränkungen, da euch dort keine Software zur Verfügung steht. Für PlayStation gibt es bessere Headsets, die Funktion ist daher eigentlich nur interessant, wenn die Konsole als Zweitgerät neben dem PC ist dient ihr kein zweites Headset erwerben wollt. Die Slipstream-Wireless-Technologie von Corsair funktioniert einwandfrei und ohne spürbare Latenzen mit guter Reichweite.
Das Corsair HS80 protzt mit Dolby Atmos Spatial Audio, das aus den 50-mm-Treibern ertönen soll, die einen Frequenzbereich von 20 bis zu hohen 40.000 Hz abdecken. Klanglich ergibt sich dennoch ein eher gemischtes Bild. Beim Gaming kann das Headset mit vollem Sound und guter Richtungswahrnehmung punkten, besonders dann, wenn Dolby Atmos aktiviert ist. Gerade bei actionreichen Titeln wie Shootern macht das Headset dann auch eine gute Figur.
Ganz anders sieht es aus, wenn man das HS80 auch abseits des Gaming für Musik oder Filme einsetzen will. Dafür waren uns die Höhen nicht klar genug und es fehlt in den Tiefen ein wenig der letzte Punch. Insgesamt klang das Headset vor allem bei Musik zu breiig, was immerhin mit Nachbesserungen in der Software dank 10-Band-EQ noch verbessert werden konnte. Schade, dass die vorgefertigten Presets nicht gleich eine bessere Performance liefern. Nicht jeder hat Lust und Zeit, ewig am EQ herumzufummeln, bis einem der Klang behagt.
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