Test - Turtle Beach Recon 70 vs. Corsair HS 35 : Duell der Einsteiger-Headsets
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Nicht jeder möchte dickes Geld für ein Gaming-Headset ausgeben. Glücklicherweise haben die meisten Hersteller preiswerte Alternativen im Angebot, die das Spielerportemonnaie nicht gleich ruinieren. Turtle Beach und Corsair haben nun beide neue Headsets auf den Markt gebracht, die unter der 50-Euro-Grenze bleiben, namentlich das Turtle Beach Recon 70 für 34,99 Euro und das Corsair HS 35 für 44,99 Euro. Das schreit geradezu nach einem Duell der beiden Gaming-Headsets. Ring frei.
Turtle Beach Recon 70 (34,99 Euro)
Beginnen wir mit dem preiswerteren der beiden Kontrahenten, das mit knapp 35 Euro derzeit eines der günstigsten Gaming-Headsets eines namhaften Herstellers darstellt. Es handelt sich um ein analoges Stereoheadset, das mittels 3,5-mm-Klinkenanschluss sowohl für Konsolen als auch PCs (Y-Weiche liegt NICHT bei) und mobile Geräte geeignet ist. Dank der Farbvarianten Rot-Schwarz, Grün-Schwarz, Grün-Weiß, Blau-Schwarz, Blau-Weiß und Midnight-Rot-Schwarz ist für jeden Konsolenbesitzer der passende Look vertreten.
Dass es sich um ein Einsteigerheadset der unteren Preisregion handelt, wird schon beim ersten Betrachten klar. Metall sucht man vergebens, nahezu das gesamte Headset besteht aus Kunststoff, der relativ wenig Langlebigkeit erwarten lässt. Die drehbaren Ohrmuscheln sind ziemlich klein geraten, der Kunstlederbezug liegt bei größeren Ohren auf und fühlt sich vor allem bei warmem Wetter nicht gerade angenehm an. Dass das Kopfpolster recht dünn geraten ist, ist entschuldbar, da das Headset ohnehin nicht viel wiegt. Der Tragekomfort ist im Großen und Ganzen akzeptabel, zumindest für kürzere Sitzungen.
Weniger schön ist, dass das Kabel links und rechts neben dem Kopfpolster etwas herausschaut – ein potentieller Schwachpunkt, der zu Kabelbruch oder -abriss führen kann. Das Recon 70 ist mit einem Flip-to-mute-Mikrofon ausgestattet, dementsprechend befindet sich lediglich ein Lautstärkeregler als einziges Bedienelement an der linken Ohrmuschel. Auf Luxusextras wie Mikrofon-Monitoring müsst ihr dementsprechend verzichten.
Während die Verarbeitung eher enttäuscht, leistet das Recon 70 klanglich recht gute Arbeit. Die 40-mm-Treiber liefern recht kräftige Bässe, die nicht überdominant sind. Die Höhen schwächeln ein wenig, die Mitten gehen in Ordnung. Feuergefechte kommen beim Zocken wuchtig herüber, die Sprachverständlichkeit ist im Großen und Ganzen gut. Auch das Stereoklangbild und damit die Richtungswahrnehmung sind für die Preisklasse in Ordnung. Das Mikrofon erfüllt seinen Zweck voll und ganz und sorgt für brauchbare Verständlichkeit beim Voice-Chat.
Corsair HS 35 (44,99 Euro)
Wie das Recon 70 ist auch das Corsair HS 35 ein analoges Stereoheadset, das mittels 3,5-mm-Klinkenstecker angeschlossen wird und dadurch mit allen Plattformen kompatibel ist. Auch hier gibt es verschiedene Farbvarianten entsprechend den Konsolen (Grün, Rot, Blau), sowie eine für PC gedachte Carbon-Variante, bei der entgegen den anderen Varianten auch eine Y-Weiche beiliegt.
Hinsichtlich der Verarbeitung macht das HS 35 einen besseren Eindruck als das Recon 70. Unter dem Kunststoffchassis befindet sich ein Metallkopfband und die Polster sind spürbar dicker und mit Textil bezogen, was bei warmem Wetter deutlich komfortabler ist. Die Ohrmuscheln sind zudem geräumiger. Der Tragekomfort ist somit gut, auch dank des geringen Gewichts von nur 250 Gramm. Dass die Ohrmuscheln nicht drehbar sind, fällt dabei kaum ins Gewicht, übermäßiger Seitendruck entsteht nicht.
Das HS 35 verfügt über einen abnehmbaren Mikrofonarm, dementsprechend gibt es neben einem Lautstärkeregler auch eine Mute-Taste an der linken Ohrmuschel, die allerdings ein wenig klapprig wirkt. Auch hier erfüllt das Mikrofon seinen Zweck beim Voice-Chat, Wunder solltet ihr allerdings nicht erwarten.
Der große Schwachpunkt des HS 35 ist allerdings der Klang. Die 50-mm-Treiber sind viel zu basslastig, die Höhen sind quasi nicht vorhanden und die Mitten sehr dumpf. Bei krachigen Feuergefechten oder schnellerer Musik tönt ein ziemlich undefinierbares Gerumpel aus den Membranen, das man auch mit gutem Willen nicht als erträglich bezeichnen kann. Während das HS 35 bei Komfort und Verarbeitung gegenüber dem Recon 70 den Sieg nach Punkten einfährt, geht es beim Sound sang- und klanglos zu Boden.
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