Preview - Ceville : Tyrann gegen Tyrann
- PC
Mit schöner Regelmäßigkeit werden Genrefans immer wieder mit Adventures beglückt, nicht selten aus deutscher Produktion. Im Februar wollen Kalypso und Boxed Dreams mit dem Titel Ceville ihren Versuch starten, das Genre aufzumischen. Die Entwickler setzen dabei auf altbewährte Tugenden: Comic-Look, Point & Click sowie jede Menge skurriler Humor. Wir konnten einen ersten Blick auf eine funktionsfähige Version werfen.
Tatort Faeryanis: ein kunterbuntes Märchenreich, in welchem sich der Große Böse Wolf und die drei Schweinchen mit Prozessen beharken und damit dem örtlichen König mächtig auf den Wecker fallen. Eine etwas andere Märchenwelt also. Besagter König, ein kleiner Giftzwerg namens Ceville, benimmt sich allerdings weniger märchenhaft, sondern lässt gern mal den Tyrannen raushängen. Wer sollte es ihm auch verwehren, immerhin ist er König und kann tun und lassen, was er will.
Fiesling gegen Fiesling
Fast zumindest, denn es gibt immer jemanden, der es noch schlimmer machen könnte. Basilius zum Beispiel. Dieser Fiesling will nämlich die Macht an sich reißen, noch tyrannischer werden und dazu noch den Dämonen freie Hand lassen. Stellt sich also die Frage, wer das kleinere Übel ist. Basilius schafft es jedenfalls, die Bevölkerung gegen den bisherigen König Ceville aufzuhetzen, sodass selbiger die Beine in die Hand nehmen und erst mal das Weite suchen muss.
Geschlagen gibt sich unser Giftzwerg aber noch lange nicht, denn vor der Ernennung von Basilius zum Herrscher steht die Königswahl. Genug Gelegenheit für Ceville, Punkte bei den Wählern zu sammeln und das Schlimmste zu verhindern. Dabei ist er nicht allein unterwegs, denn Ceville schafft es, das Mädchen Lilly und den eitlen Paladin Ambrosius auf seine Seite zu bringen. Das geschieht in einem Adventure, das mit skurrilem Humor und einigen Anspielungen auf andere Titel der Spielewelt nicht spart.
Bewährte Vorzüge im Comic-Look
Ceville zeigt sich als klassisches Point-&-Click-Adventure mit allem, was typischerweise dazugehört: simple Steuerung, Inventar am unteren Bildschirmrand, optionale Hotspot-Anzeige auf Tastendruck und genretypische „Benutze"- und „Kombiniere"-Rätsel. Ebenso vorhanden: die unvermeidlichen Multiple-Choice-Dialoge mit zahlreichen sinnvollen und sinnlosen Optionen. Insgesamt soll Ceville zehn bis zwölf Stunden humorigen Spielspaß bieten.
Pfiff erhält die Sache dadurch, dass ihr in einigen Situationen die Charaktere getrennt voneinander spielt und jederzeit zu den anderen wechseln könnt. Beispielsweise um Rätsel zu lösen oder Gegenstände zu übergeben, die der jeweils andere Charakter benötigt. Eine Übersichtskarte sorgt dafür, dass Wege zwischen Locations nicht zu lang werden. Ebenso haben die Entwickler an Standardfunktionen wie laufen oder das schnelle Verlassen eines Screens zum nächsten gedacht.
Humor und gute Sprecher
Ceville ist alles andere als eine ernste Angelegenheit, auch wenn es sich bei Hauptfigur und Gegenspieler um Tyrannen handelt. Im Gegenteil, das Spiel strotzt nur so vor Seitenhieben und Jokes, die hoffentlich auf Dauer nicht zu flach ausfallen. Spätestens dann, wenn ihr auf einen lispelnden Dämon trefft, der sich als Bossmonster auf dem Friedhof beworben hat, um Dungeon Keeper zu werden, sollte klar sein, in welche Richtung die Reise geht.
Im Hinblick auf die Präsentation kann sich Ceville durchaus mit der Konkurrenz messen. Hübsche Umgebungen im 3D-Comic-Look, dazu über 30 skurrile Gestalten, welche die Spielwelt beleben. Ein Highlight ist dabei die hervorragende Sprachausgabe mit professionellen Sprechern, die auch schon unter anderem in King of Queens ihre wohl tönenden Stimmen erklingen ließen.
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