Preview - Castlevania: Lords of Shadow 2 : Biss zum bitteren Ende

Die Lords-of-Shadow-Reihe war von Anfang an als Trilogie angelegt. Castlevania: Lords of Shadow 2 ist der dritte und letzte Teil. Das klingt aufgrund der "2" im Namen erst mal etwas verwirrend, klärt sich aber spätestens dann, wenn man weiß, dass der zweite Teil der Trilogie Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate für den 3DS produziert wurde. Die gesamte Reihe jedenfalls ist eine Neuinterpretation der klassischen Castlevania-Geschichte. Auf der E3 gab es einiges an Informationen zu dem Spiel.

Blöderweise können wir nicht über Castlevania: Lords of Shadow 2 berichten, ohne zu Beginn einen deftigen Spoiler für diejenigen ins Land zu schicken, die den Vorgänger noch nicht gespielt haben. Also, wenn ihr nicht gespoilert werden wollt, hört auf zu lesen. Jetzt. Sofort.

Okay, entweder hat eure Neugier gesiegt oder es ist euch egal oder ihr habt den Vorgänger schon durch. Es gab am Ende eine überraschende Wendung: Gabriel Belmont wurde selbst zu Dracula. Das erklärt auch die starke Verbindung zwischen der Belmont-Familie und Dracula in den Castlevania-Spielen. In Lords of Shadow 2 beginnt ihr nun als Dracula – mitsamt allen seinen Kräften. Einleitung und Tutorial des Spiels sind noch im Mittelalter angesiedelt. Danach folgt allerdings ein Zeitsprung in die Gegenwart – dort spielt sich der Hauptteil des Titels ab.

In der Gegenwart steuert ihr einen geschwächten Dracula. Wieso und weshalb, wurde uns noch nicht verraten. Klar ist aber, dass Dracula seine Kräfte wiedererlangen muss, um im Spielverlauf nach und nach stärker zu werden. Ziel ist es, am Ende so stark zu sein, dass ihr Satan persönlich gegenübertreten könnt. Der Oberbösewicht in Lords of Shadow 2 ist nämlich niemand Geringeres als der Teufel persönlich.

Die Welt der Gegenwart darf man sich nicht wie unsere reale Welt vorstellen. Es gibt zwar unübersehbare, realistische Elemente, wie Autos oder Straßen. Aber die ganze Gegenwartswelt ist mit der typischen Atmosphäre und dem Ambiente der Lords-of-Shadow-Spiele ausgestattet. So steht beispielsweise ein großes Schloss mitten in der Großstadt. Und: Das Spiel bietet nach dem Zeitsprung eine Open World! Entsprechend könnt ihr, wie in Open-World-Spielen üblich, die Hauptmissionen jederzeit liegen lassen und euch in der Spielwelt auf die Suche machen – zum Beispiel nach Dingen, die weitere Details der Geschichte offenbaren, oder nach Möglichkeiten, die Eigenschaften weiter aufzupowern, oder auch nach Nebenmissionen.

Dracula verfügt über einige Kräfte. Unter anderem kann er sich in einen Nebel verwandeln oder Leute in den Hals beißen, um Energie zurückzugewinnen. Das Beißen funktioniert im Spiel so, dass ein Gegner durch eure Attacken betäubt werden muss, damit ihr ihn greifen und beißen könnt. Kurz vor dem Biss gibt es einen kurzen Reaktionstest. Das heißt, ihr müsst im richtigen Moment eine beliebige Taste drücken. Klappt das, führt Dracula den Biss aus, ansonsten lässt er den Gegner ungebissen wieder los.

Zwischen Draculas Waffen, von denen wir in der Demo einige ausprobieren konnten, schaltet ihr einfach per Tastendruck um. Die Blutpeitsche spielt sich ein wenig wie die Chaosklingen aus God of War. Sie eignet sich besonders gut dafür, Gegner auf Entfernung zu treffen oder auch mehrere Gegner gleichzeitig mit einem Schwung zu verletzen. Das Void-Schwert ist eine Nahkampfwaffe, die euch Energie zurückgibt, indem ihr Treffer austeilt. Die Klauen braucht ihr, um Gegner mit Schilden zu bekämpfen. Ihr haut praktisch mit den Klauen so lange auf den Schild eines solchen Gegners ein, bis sein Schild zerbricht. Danach könnt ihr ihn mit jeder Waffe weiter malträtieren. Solange er aber den Schild hat, wehrt er sowohl die Blutpeitsche als auch das Void-Schwert ab. Ihr selbst könnt Angriffe abwehren, indem ihr – gutes Timing vorausgesetzt – Angriffe blockt und pariert. Ausweichen ist selbstverständlich auch möglich – kurz L2 drücken und Dracula bewegt sich blitzschnell in die gedrückte Richtung, um auszuweichen.

Die Hands-on-Demo war insgesamt sehr spektakulär inszeniert, auch wenn sie „nur“ in dem Mittelalterabschnitt des Spiels stattfand. Draculas Schloss wurde von mehreren menschlichen Gegnern und einem fliegenden, fast schon engelsgleichen Paladin angegriffen. Der Paladin kam in Begleitung eines gigantischen mechanischen Titanen. Sowohl mit dem Paladin als auch mit dem Titanen haben wir mehrmals über verschiedene Phasen des gespielten Abschnitts zu tun gehabt – bei jeder Begegnung auf andere Weise. Dracula musste dabei oft und viel klettern, meistens an dem Titanen empor. Per Tastendruck konnten wir uns dabei die nächsten Griffpunkte kurz hervorheben lassen. Nach einiger Zeit bissen dann sowohl Titan als auch Paladin ins Gras.

Fazit

von Michael Zeis

Das Finale muss immer der Höhepunkt sein. Das wissen auch die Entwickler der Lords-of-Shadow-Reihe. Nachdem bereits die beiden Vorgänger überzeugten, könnte uns beim dritten Teil nun das ausgereifteste und beste Lords of Shadow erwarten – auch wenn die Current-Gen-Grafik zwischen all den auf der E3 gezeigten Next-Gen-Titeln natürlich etwas blass wirkt. Stilistisch passt der gespielte Mittelalterabschnitt ins gewohnt gelungene Bild der Serie. Wie es diesbezüglich beim Gegenwartsteil des Spiels aussieht, kann noch nicht eingeschätzt werden. Draculas Kampffähigkeiten wissen aber bereits zu gefallen, genauso wie die spektakuläre Inszenierung und der Aufbau der gespielten Abschnitte.