Test - Captain America: Super Soldier : Superheld im Supermittelmaß
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Sobald ein neuer Superheldenfilm in die Kinos kommt, steht fast schon zwangsläufig ein passendes Spiel für mehrere Plattformen in den Läden. Da bildet auch Captain America: Super Soldier keine Ausnahme. Vielleicht aber gelingt es diesem Spiel, sich aus dem meist wenig unterhaltsamen Einheitsbrei emporzukämpfen.
Es ist bei Lizenzspielen zu bekannten Büchern, Comics oder Filmen stets die gleiche Prozedur. Ein halbwegs erfahrener Redakteur weiß ziemlich genau, dass ihn in den meisten Fällen ein relativ mittelmäßiges Spiel erwartet. Dennoch hegt er stets die Hoffnung, dass es diesmal vielleicht anders sein könnte – und meist folgt dann doch wieder das schale Gefühl der Enttäuschung.
Der Schild des Rächers
Genau so verhält es sich auch bei Captain America: Super Soldier. Es handelt sich dabei um ein klassisches Action-Spiel, bei dem ihr in die Rolle des gleichnamigen Superhelden schlüpft und euch mit zahlreichen Schergen des Oberschurken Red Skull anlegt. Der Großteil des Geschehens besteht darin, dass ihr wild auf die Angriffstaste des Controllers hämmert und einen Gegner nach dem anderen zu Boden schickt. Taktik ist dabei kaum gefragt, denn das Steuerungssystem verbindet die Angriffe größtenteils automatisch zu Kombo-Attacken, die besonders viel Schaden anrichten.
Diese wilde Klopperei würde, für sich gesehen, schnell an Reiz verlieren, wäre da nicht der Schild von Captain America. Diese für einen Superhelden recht ungewöhnliche Waffe bringt etwas Abwechslung ins Geschehen. So dient der Schild einerseits dazu, um sich vor Schlägen und sogar Schüssen der Feinde zu schützen. Drückt ihr im richtigen Moment die passende Taste, schickt ihr die Projektile sogar in Richtung ihrer Absender zurück. Dasselbe Prinzip gilt auch für Konterangriffe. Des Weiteren schleudert ihr den Schild per Knopfdruck auf weit entfernte Widersacher und schaltet sie somit lässig aus der Distanz aus. Doch auf Dauer rettet auch der Schild das kampfbetonte Geschehen nicht vor dem erdrückenden Gefühl der Eintönigkeit. Gleichzeitig verleiht er den Prügeleien allerdings einen gewissen Reiz, dem man sich nicht so leicht entziehen kann.
Captain Mittelmaß
Es ist diese auf seltsame Art positive Mittelmäßigkeit, die sich durch das gesamte Spiel zieht und euch trotz vieler Ärgernisse den Controller nicht so leicht aus der Hand legen lässt. Neben den Kämpfen gibt es auch einige Geschicklichkeitspassagen, bei denen ihr über Plattformen springen müsst. Das ist nichts Besonderes, aber für eine gewisse Zeit lang durchaus unterhaltsam. Des Weiteren könnt ihr in den prinzipiell recht linear aufgebauten Schauplätze nach mehreren versteckten Objekten suchen. Das weckt nicht nur den Sammeltrieb, sondern es bringt euch auch zahlreiche Erfahrungspunkte ein. Mit deren Hilfe schaltet ihr unter anderem neue Angriffsmanöver frei. Nicht, dass ihr die wirklich benötigen würdet, doch auf diese Weise erhält das Spielgeschehen einen zusätzlichen Motivationsbonus.
Ein Lob hat die Präsentation von Captain America leider nicht verdient. Unabhängig von der Plattform ist die Grafik insgesamt etwas eintönig und wenig spektakulär. Okay, die Kämpfe sehen noch recht ordentlich aus und die Animationen des Helden sind relativ hübsch. Doch vor allem die wenig abwechslungsreich gestalteten und mit wenig Details ausgestatteten Schauplätze rufen ein leicht bedrückendes Gefühl hervor.
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