Test - Call of Duty: Roads to Victory : Soldaten, an die PSP!
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Frontalangriff auf die PSP: Nach ’Brothers in Arms’ und ’Medal of Honor’ stattet nun auch die ’Call of Duty’-Reihe Sonys Handheld einen Besuch ab. Wie sich der beliebte WWII-Shooter im Kleinformat schlägt, erfahrt ihr im Test.
Krieg nach RezeptFrontalangriff auf die PSP: Nach ’Brothers in Arms’ und ’Medal of Honor’ stattet nun auch die ’Call of Duty’-Reihe Sonys Handheld einen Besuch ab. Während ’Brothers in Arms’ eher strategische Pfade geht, herrscht nun schon seit Jahren ein Kampf zwischen Activisions ’Call of Duty’ und EA’s ’Medal of Honor’. Auch ’Call of Duty: Roads to Victory’ setzt auf die typischen Elemente der großen Versionen: Ihr erlebt diverse Gefechte des Zweiten Weltkriegs aus der Ego-Sicht, wobei weniger Taktik als vielmehr Action und gescriptete Sequenzen für Atmosphäre wie in einem Hollywood-Kriegsfilm sorgen. Ebenfalls mit dabei ist das altbekannte Rezept, das für etwas internationales Flair sorgt: Ihr steuert nicht nur einen amerikanischen Soldaten der 82. Luftlandedivision, sondern agiert je nach Mission auch mal als kanadischen Rekrut der ersten Armee oder als Elitekämpfer des britischen Fallschirmregiments. Anders als in den sonstigen Episoden erfahrt ihr in dem PSP-Spiel allerdings kaum etwas über diese Hauptcharaktere und ihre Gedanken zur Hölle des Krieges.
KriegsalltagWas im eigentlichen Spielgeschehen folgt, kann man wohl am besten als "Business as usual" bezeichnen: Ihr erlebt Kriegseinsätze von der Stange, wie man sie schon in unzähligen anderen WWII-Shootern gespielt hat. Ob ihr nun Flags sprengen sollt, einen feindlichen Bunker hochnehmt, auf einem Friedhof oder einer zerstörten Kathedrale kämpft, in Städten, auf Feldern oder in nächtlichen Waldarealen gegen die Wehrmacht antretet, gefangene Kameraden rettet, euch durch Gänge und Zimmer von Häusern ballert, an der Kanone eines Fahrzeugs Platz nehmt oder euch eurer Haut nach einem Flugzeugabsturz erwehrt – alle Szenarios kennt man aus früheren Episoden, von Konkurrenzprodukten und fühlen sich furchtbar vertraut an. Die Entwickler haben zwar keine Levels aus anderen Spielen direkt wiederverwertet, es fühlt sich aber oft danach an. Dazu kommt, dass die Qualität des Leveldesigns von interessant und gelungen bis hin zu öde und katastrophal schwankt. Leider insgesamt mit negativer Tendenz.
Immerhin wurde die Spielmechanik als solche passabel auf die PSP umgesetzt: Ihr steuert wie gehabt euren Helden aus der Ego-Sicht durch die Levels, knallt feindliche Soldaten ab, werft Granaten, geht hinter Leveldetails in Deckung und setzt per Zoom-Button zu besonders genauen Schüssen an. Darüber hinaus bemannt ihr immer mal wieder eine stationäre Gun oder greift etwa mal zu einem Scharfschützengewehr. Selbst ein (ordentliches) Level hoch über den Wolken in einem Bomber dürft ihr absolvieren, wo ihr feindliche Flieger unsanft in Richtung Erde schickt. Die Steuerung geht gut von der Hand – ihr bewegt eure Spielfigur per Analog-Stick durch die Gegend und zielt mittels Actiontasten. Die gelungene Steuerung wird allerdings durch ein träges Tempo erkauft. Außerdem sorgen unter anderem eine schwache Gegner-KI und eine viel zu großzügige Auto-Aim-Funktion dafür, dass der Schwierigkeitsgrad sehr niedrig ausfällt. So haben auch ungeübte Spieler die 14 Levels in etwa sechs bis sieben Stunden beendet. Danach bleibt noch der Mehrspielermodus im üblichen Deathmatch&Co-Stil für sechs Spieler, der leider ohne Online-Funktion oder Game-Sharing-Option daherkommt.
Wie im KinoBei der technischen Gestaltung gibt sich ’Call of Duty: Roads to Victory’ hingegen keine Blöße. Die 3D-Levels bieten scharfe Texturen, wuchtige Spezialeffekte wie Explosionen und Rauch, eine passable Anzahl an Charakteren gleichzeitig auf dem Screen, teils hübsche Leveldetails und natürlich hin und wieder gescriptete Sequenze,n wie etwa knapp über eure Köpfe vorbeirauschende Flieger oder einen durch eine Mauer durchbrechenden Panzer. Dies kommt alles der Atmosphäre sehr zugute, die derjenigen der Heimversionen in nichts nachsteht. Zwar ist die Framerate nicht konstant, das stört aber nicht sonderlich. Ebenfalls positiv: Die Ladezeiten halten sich für PSP-Verhältnisse in Grenzen. Auch vom Sound gibt es Positives zu berichten: Die Soundkulisse mit ihren beeindruckenden Umgebungs- und Kriegsgeräuschen sowie der stimmigen Orchestermusik weiß sofort zu überzeugen, einzig die Schussgeräusche wirken etwas blechern. Die deutsche Sprachausgabe geht in Ordnung.
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