Test - Call of Duty: Black Ops 2 : Zukunft, Zombies und Zerstörung
- PS3
- X360
In Call of Duty: Black Ops 2 ist auf den ersten Blick alles beim Alten. Auf den zweiten allerdings erkennt man, dass Treyarch dieses Mal spielerisch und vor allen Dingen erzählerisch eine andere Richtung einschlägt. Die meisten werden das am Anfang gar nicht merken, schließlich wurden sie vom Blockbuster-Shooter in den letzten Jahren dazu erzogen zu gehorchen.
Der Tod ist die Erlösung. Doch Raul Menendez ist nicht auf Erlösung aus, wenn es darum geht, Leute zu bestrafen. Er hat seine Gründe, ein typischer Bösewicht ist er nicht. Er spielt lediglich nach den gleichen Regeln, an denen sich auch die Großmächte halten. Jedenfalls behauptet er das. Besonders Frank Woods und David Mason bekommen das am eigenen Leib zu spüren. Mason? Den Namen kennt man doch: Im direkten Vorgänger wart ihr mit seinem Vater Alex unterwegs.
Zurück in die Zukunft
Die CIA bittet Mason senior um Hilfe. In Angola soll er Frank Woods retten. Mason junior, zu der Zeit ein junger Hüpfer, findet das gar nicht toll. Doch Alex hat keine Wahl. In Angola gibt es dann die erste Ernüchterung in der Kampagne: Ohne Erklärung brennt der Jeep, mit dem man anscheinend unterwegs war. Im Fahrzeug schreit ein Soldat, während er vor unseren Augen verbrennt. Als ihr euch umdreht, erwarten euch öde Wüstenlandschaften. Zusammen mit einheimischen Soldaten attackiert ihr auf einem offenen Feld eine Armee von Klonkriegern. Rebellen, die trotz der AK im Anschlag lieber in den Nahkampf gehen. So besteht die erste Handlung darin, einem Feind mit der Machete den Kopf abzuschlagen. Warum sollte man für so was Kugeln verschwenden?
Irgendwann ist Frank Woods gerettet, aber deutlich angeschlagen. Mitten im feindlichen Gebiet ist Flucht die einzige Option. Dabei trefft ihr das erste Mal auf den jungen Raul Menendez. Die Beteiligten ahnen nicht, dass dieser Moment ihr Leben für immer verändern wird. Ein an den Rollstuhl gefesselter Frank Woods plaudert in der nahen Zukunft aus dem Nähkästchen. Eure Ausflüge in die Vergangenheit sind seine Nacherzählungen: Momente aus dem Leben eines Ex-Navy-Seals. Ihr erfahrt so, was Raul zu dem Menschen werden ließ, den ihr in der nahen Zukunft jagt.
Rollentausch
In der gut achtstündigen Kampagne bereist ihr die ganze Welt. Afghanistan, Myanmar, die Cayman-Inseln, Los Angeles: Menendez ist euch immer einen Schritt voraus. Die Lage spitzt sich zu, als er durch einen grandiosen Schachzug die Kontrolle über die amerikanische Drohnenarmee erlangt. Kein Ort, kein Menschenleben scheint mehr sicher zu sein. Die Nerven liegen blank. Während die erste Hälfte der Kampagne von Black Ops 2 spannende Momente vermissen lässt, dreht die zweite Hälfte auf. Die Missionen werden interessanter, die Schauplätze kreativer. Ihr kontrolliert nicht nur Familie Mason, sondern erlebt auch aus den Augen anderer Charaktere das düstere Szenario.
Treyarch geht sogar noch einen Schritt weiter. Die neuen Strike-Force-Missionen brechen das altbekannte Spielprinzip komplett auf: Anstatt in gewohnter Manier durch die Gegend zu rennen und auf geskriptete Ereignisse zu reagieren, arbeitet ihr in offenen Gebieten. Jene Gebiete bilden später auch unter anderem den Rahmen für Mehrspielerschlachten. Ihr bedient gleichzeitig mehrere Einheiten, um verschiedene Aufgaben unter Zeitdruck zu erfüllen. Um koordiniert zu handeln, zoomt ihr auf Knopfdruck aus dem Geschehen heraus und habt so die Möglichkeit, Einheiten strategisch zu platzieren. Allerdings werdet ihr gerade am Anfang trotz des Tutorials hilflos durch die Gegend stolpern. Zu steil ist die Lernkurve, als dass ihr problemlos die Strike-Force-Missionen im ersten Versuch erfolgreich absolvieren könntet.
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