Test - Borderlands 2: Sturm auf die Drachenfestung : Shooter-Diablo
- PC
Borderlands 2 wurde oft genug als Shooter-Variante von Diablo bezeichnet. Kein Wunder, stehen doch muntere Action und tonnenweise Beute im Vordergrund. Ach ja, und den brachial-urigen Humor wollen wir nicht vergessen. Mit dem letzten großen Story-DLC will Gearbox noch einmal so richtig auftrumpfen und präsentiert euch Borderlands 2 aus einer etwas anderen Perspektive. Dabei zeigt sich mal wieder, dass es offenbar nicht förderlich für die geistige Gesundheit ist, ständig auf Randy Pitchfords Hemden zu starren.
Schon der Einstieg ist etwas anders. Diesmal bekommen wir nicht eine neue Kammer vor die Nase gesetzt, sondern werden kurzerhand in ein Pen-&-Paper-Rollenspiel verfrachtet, das die grenzdebile Tiny Tina mit den Kammerjägern des ersten Teils spielt. Und wir sind blöderweise die Spielfigur in dieser Show der Skurrilitäten. Was soll schon anderes bei einer Runde „Bunkers & Badasses“ herauskommen, wenn ausgerechnet Tina als Dungeon-Master agiert. Die Kommentare der Mitspieler im Hintergrund, werden wir also zum Spielball der Bekloppten.
B&B statt D&D
Der Anspielung an Pen-&-Paper-Spieler und MMOs entsprechend, landen wir in ganz neuen Regionen der Spielwelt, die sich eng an Fantasy-Klischees aus der Spielwelt anlehnen. Schon der erste Ort sieht ein wenig aus wie Duskwood in World of WarCraft. Im Spielverlauf treffen wir auf weitere verdrehte Exemplare typischer Fantasy-Welten. Und nicht nur das, all diese Zonen sind richtig schick in Szene gesetzt. Somit wird der abschließende Borderlands-2-DLC gleichzeitig zum hübschesten seiner Art, auch wenn einige typische Fehler vorhanden sind.
Entsprechend mangelt es auch im spielerischen Bereich nicht an Anspielungen und tonnenweise mehr oder minder gelungenen Witzen über alles Mögliche aus dem Fantasy-Bereich, seien es Filme, Bücher, MMOs, andere Spiele oder Pen & Paper. Dabei tauchen mitunter weitere Figuren aus dem Hauptspiel und den vorherigen Erweiterungen auf. So müssen wir beispielsweise für Ellie - ihr erinnert euch, die nette 200-Kilo-Frau - eine Rüstung besorgen, wobei wir die Wahl zwischen zwei Alternativen haben: sexy oder nützlich. Willkommen in der Abteilung "Dinge, die man sich nicht bildlich vorstellen möchte".
Kunterbunter Fantasy-Cocktail
Auch bei den Gegnern hat sich Gearbox kräftig aus dem Fantasy-Topf bedient und davon ganz eigene skurrile Varianten gebastelt. Skelette sind ebenso dabei wie Orks, Zwerge dürfen auch nicht fehlen. Baumwesen stapfen durch die Lande und Magier heizen euch ein. Selbst einen Drachenkampf auf einer Brücke dürfen wir erleben. Leider sind wieder einmal ein paar etwas unfaire Gestalten dabei wie die nervtötenden Hexendoktoren in der letzten Erweiterung. Hier sind es unter anderem ohnehin schon heftige Orks, die rasend flink hochleveln und kaum noch zu schlagen sind, wenn ihr sie nicht schnell genug beseitigt.
Nebenher gibt es viele kleine Dinge im Detail, die das Herz höher schlagen lassen. Beutekisten sehen aus wie richtige Schatztruhen, die Automaten haben einen schicken Look mit schönen Bildern. Es gibt sogar gelegentlich Schreine, durch deren Benutzung man zum Beispiel Schaden erhöht, Gesundheit regeneriert oder Munition bekommt.
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