Preview - BioShock: Infinite : Über den Wolken
- PC
- PS3
- X360
Das erste BioShock war ein Atmosphäremonster, das zweite eher mehr vom selben. Ein drittes Mal hätte das Unterwasserszenario vielleicht schon gelangweilt. War es deshalb vielleicht eine gute Entscheidung, die Serie in die Lüfte zu heben? Auf der E3 wurde uns ein neuer Spielabschnitt vorgespielt, der uns die neue BioShock-Welt auf unterhaltsame Weise vorstellte.
Columbia war einst der Stolz der Nation: Eine schwebende Stadt - ein wahr gewordener Traum! Doch dann entwickelte sich die Utopie zur Dystopie und aus Columbia wurde ein fliegender Schrecken, bis an die Zähne bewaffnet und voller Verrückter. In dieser Welt geschehen furchtbare Gräueltaten und auch die Geschichte unserer Begleiterin Elizabeth ist nicht gerade der Traum eines jeden Teenagers: 15 Jahre lang wurde sie von einem Wahnsinnigen gefangen gehalten. Als wir ins Spielgeschehen eingeführt werden, befinden wir uns gerade mit ihr auf der Flucht und erkunden ein heruntergekommenes Souvenirgeschäft.
Heruntergekommen ist der gesamte Stadtteil: Überall sind noch die Zeichen einstiger Schönheit zu sehen, aber darüber liegen Spuren der Verwüstung. Grafisch hat sich die BioShock-Serie ganz schön verändert: Alles ist viel bunter und dadurch auch comicartiger als in den düsteren Vorgängern. Auch vermissten wir noch etwas die dichte Atmosphäre, mit der die Serie bislang stets groß auftrumpfen konnte. Allerdings war die Präsentation dafür auch etwas zu kurz. Erstaunlicherweise zog aber bereits ein anderer Aspekt, der normalerweise noch weit mehr Entwicklungszeit benötigt: die emotionale Bindung.
Beschützerinstinkte
Während wir uns im Geschäft umsehen, freut sich Elizabeth wie ein Kind über all die Kuriositäten, die an diesem Ort herumliegen. Sie treibt Faxen, setzt sich eine übergroße Abraham-Lincoln-Maske auf und bringt uns zum Lachen. Ein paar Szenen später ein völlig anderes Bild: Elizabeth hat am Straßenrand ein sterbendes Pferd entdeckt. Sie trauert - und wir mit ihr. BioShock: Infinite gibt uns an dieser Stelle die Möglichkeit, das Pferd von seinem Leid zu erlösen. Doch Elizabeth kann offensichtlich noch mehr: Sie besitzt Kräfte, die die Realität verändern, kann diese jedoch offensichtlich nicht richtig kontrollieren. Wir sehen mit an, wie sie damit das Pferd in eine Realität versetzt, in der es gesund ist. Dann lassen ihre Kräfte nach, die Dimensionslücke, die sie geschaffen hat, schließt sich und das Pferd leidet wieder.
Doch sie gibt nicht auf, versucht es ein weiteres Mal und gibt alles. Zu viel, denn plötzlich finden wir uns in einer Welt wieder, die unserer ähnelt. Eine verregnete Großstadtstraße und ferne Polizeisirenen erstaunen nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Zuschauer der Präsentation. Mit dieser Szene deuten sich in Sachen Handlung sehr interessante Möglichkeiten an. Kurz darauf schließt Elizabeth diese Dimension jedoch wieder und wir sind zurück in der Welt von BioShock: Infinite. Was ist das nur für ein Mädchen? Auf jeden Fall ein ängstliches, denn im weiteren Verlauf sprechen wir auch über ihren Entführer und sie ringt uns das Versprechen ab, es niemals zuzulassen, dass er sie ein weiteres Mal verschleppt. Wir hoffen, ihr Vertrauen nicht zu enttäuschen, doch ahnen bereits Böses. Die emotionale Bindung jedenfalls ist spätestens an dieser Stelle endgültig geglückt.
Wie auf Schienen
In den Straßen streifen verwahrloste Gestalten herum und die meisten wollen uns offensichtlich nichts Gutes. So kommt es auch schon bald zum Kampf. In der einen Hand eine Schusswaffe und in der anderen Hand nichts - denn wie aus BioShock bekannt könnt ihr im Kampf mehr tun, als nur herumzuballern. So hebt ihr wie ein Jedi Angreifer in die Luft und werft sie herum. Mehr gab es in dieser Richtung in der Präsentation leider nicht zu sehen. Elizabeths Fähigkeit könnt ihr anhand eines simplen Befehlssystems nutzen: An einer bestimmten zerstörten Stelle stand offensichtlich mal ein Geschützturm. Auf unser Zurufen hin versucht Elizabeth, diese größere Waffe wiederherzustellen. Leider gelingt ihr das noch nicht.
Die Gegner benahmen sich bei ihrem Massenauftreten so, wie wir es von der Serie kennen. Das heißt, sie rennen auf euch zu wie die Wilden. Manche nutzten aber auch eine der Besonderheiten, die das neue BioShock mitbringt: die Transportschienen, die sich über schwindelerregende Höhen spannen. Im weiteren Verlauf eines größeren Gefechts, bei dem auch brennende Zeppeline beteiligt waren, hängte sich der Held dieser Geschichte selbst an eine dieser Schienen. Während dieser rasanten Fahrt wurden weiterhin Feinde beschossen und wir sprangen sogar mitten über den Wolken von einer Schiene zur anderen. Gegen Ende der Präsentation kam dann das, wovor es uns schon lange vorher graute: Elizabeths Entführer erschien in Gestalt eines riesigen Steampunk-Vogelwesens. Dieser Bosskampf war zu viel für unseren Protagonisten, sodass schließlich Elizabeth plötzlich unser Leben retten musste - anstatt umgekehrt. Sie stellte sich ihrer größten Angst und ließ sich wieder entführen, damit unser Leben verschont wurde.
Kommentarezum Artikel