Test - Assassin's Creed Unity: Dead Kings : Ab in die Kanalisation
- PS4
Assassin's Creed Unity ist kein schlechtes Spiel, aber es gehört zu den Enttäuschungen des vergangenen Jahres. Speziell die Bug-Problematik sorgte für einen unfertigen Gesamteindruck, der vielen Spielern sauer aufstieß. Mit Dead Kings möchten sich die Entwickler entschuldigen: Sie schenken jedem Käufer von Unity ein komplett neues Spielgebiet, eine weitere Story-Episode und eine Handvoll frische Nebenmissionen.
Arno verschlägt es im Auftrag des Marquis de Sade, für den er ein ganz bestimmtes Manuskript besorgen soll, nach Saint-Denis. Er schleicht primär durch die verwinkelten Katakomben der kleinen Vorstadt, die entsprechend grau und matschig aussehen. Gleichwohl diese Form der “Hässlichkeit“ bewusst gewählt ist, könnte sie den einen oder anderen abstoßen, der das Hauptspiel aufgrund der wunderschönen Kulisse mochte.
Neues Spielzeug
Im Laufe der sechs Missionen, die ihr in der DLC-exklusiven Episode bestreitet, erhaltet ihr zwei neue Werkzeuge: die Lampe und die Guillotinenflinte. Erstere benötigt ihr, um lästiges Ungeziefer zu verscheuchen oder diverse Feuerstellen anzuzünden. Sie funktioniert nur, wenn sie mit ausreichend Öl gefüllt ist. Leider nervt diese Einschränkung auf Dauer: Einerseits gibt es an jeder zweiten Ecke eine Vase voll mit dem klebrigen Zeugs, weshalb es so gut wie nie ein Problem darstellt, für Nachschub zu sorgen. Andererseits stört das stetige Aufsuchen einer solchen Vase den Spielfluss.
Die Flinte hingegen ist eine sehr starke Waffe, die aufgrund ihrer Wucht hervorragend für den Nahkampf geeignet ist. Zudem könnt ihr damit Mörsergranaten abfeuern, weshalb die Flinte etwas zu mächtig geraten ist und dazu animiert, mehr zu kämpfen als zu schleichen.
Eure Gegner sind neuerdings in Gruppen eingeteilt, die jeweils von einem Anführer geleitet werden. Sobald ihr diesen tötet, flüchten seine Männer panisch. Was sich auf dem Papier lustig anhört, mutiert im Spiel zu einem weiteren Atmosphäremalus: Die Flüchtenden laufen oft einfach ziellos ein paar kleine Gänge rauf und wieder runter, statt gezielt zu einem Ausgang zu flitzen.
Eine ganze Ecke sympathischer sind die vielen Rätsel, in denen ihr Bodenplatten finden sowie drücken müsst oder Feuerstellen in der korrekten Reihenfolge anzünden sollt. Schwer ist zwar keine der Aufgaben, aber sie sorgen zumindest für Abwechslung.
Habt ihr genug von der Kanalisation gesehen, dann steht euch mit Saint-Denis ein hübsches sowie umfangreiches Spielgebiet zur Verfügung, wo ihr euch weiteren Nebenmissionen und diversem Sammelzeugs widmen könnt. Hier punktet Dead Kings am meisten, denn selbst für zehn bis zwanzig Euro wäre das Gebotene stattlich genug.
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