Preview - Assassin's Creed: Syndicate : Unity 2?
- PS4
Wie groß ist das Vertrauen in die erfolgreiche Action-Adventure-Serie noch nach dem Unity-Debakel? Assassin's Creed: Syndicate will alles besser machen. Ob die Zeichen dafür gut stehen, prüften wir bei einem mehrstündigen Hands-on. Wir durften ins reale London reisen, um dort im virtuellen London zu schleichen, zu klettern, zu kämpfen und zu fahren.
Wir befinden uns im viktorianischen London des 19. Jahrhunderts, auf dem Höhepunkt der industriellen Revolution. Die Templer, angeführt von Oberbösewicht Starrick, kontrollieren die Stadt. Die Assassinen wurden in die Außenbezirke abgedrängt - ein Zustand, den Jacob und Evie Frye ändern wollen. Die Assassinen-Geschwister kommen vor allem im englischen Originalton sympathisch rüber. Ihre deutschen Stimmen sind ebenfalls einwandfrei, aber die besondere Aussprache, die so gut zum Schauplatz passt, fehlt dann natürlich.
Neben diverser Prominenz wie Charles Dickens und Alexander Graham Bell werdet ihr einigen weiteren wichtigen Nebenfiguren begegnen, darunter der Assassine Henry Green. Leider klingt sein deutscher Sprecher alles andere als akzeptabel. Wir können nur hoffen, dass sich das bis zur Veröffentlichung noch ändert. In den von uns gespielten Sequenzen 3 und 7 kam Green nämlich sehr häufig zu Wort.
Gleich und doch anders
Der Fokus liegt aber natürlich weiterhin auf Evie und Jacob. Wen ihr in welcher Mission steuert, soll fast immer euch überlassen sein. Beide teilen sich alle sogenannten Rewards, das komplette Geld und die Erfahrungspunkte. Auch die Auswahl an Waffen und Ausrüstung inklusive Aufrüstungsmöglichkeiten ist gleich.
So findet ihr bei beiden beispielsweise Schlagringe, Stockschwerter, die serientypische versteckte Klinge sowie diverse Gürtel und weitere Outfits im Menü. Der neue Rope Launcher, mit dem ihr schnell hohe Gebäude erklimmt oder wie ein Seiltänzer von Turmspitze zu Turmspitze balanciert, findet sich natürlich ebenfalls bei beiden. Diverse Händler bieten euch zudem die üblichen Rauchbomben, Wurfmesser und Munition für eure Pistolen.
Allerdings bringt jeder einen eigenen Skilltree mit, sodass ihr die zwei, wenn ihr denn möchtet, unterschiedlich spezialisieren könnt. Die Skilltrees sind in drei Hauptzweige aufgeteilt: Stealth, Combat und Ecosystem. Die ersten beiden Zweige sind selbsterklärend. Unter Ecosystem findet ihr beispielsweise die Adlersicht, die ihr auch wieder zur Spurensuche verwenden könnt, und diverse Verbesserungen eurer Kutschenfähigkeiten.
Pferd mit Stahlschädel
Die Kutschen sind eines der großen neuen Features in Assassin's Creed: Syndicate. In der Praxis erweist sich die Steuerung jedoch bislang als arg schwammig. Zudem verhält sich die Kutsche erstaunlich unrealistisch. Zum Beispiel könnt ihr nicht nur mit der Kutsche, sondern auch mit eurem Pferd so ziemlich alles wegrammen, was sich euch auf den Straßen und Bürgersteigen in den Weg stellt. Das ist kein schwerwiegender Minuspunkt, aber zumindest gewöhnungsbedürftig.
Ähnlich gewöhnungsbedürftig fällt wieder einmal die Fortbewegung per pedes aus. Wie in der Serien üblich wirken viele Objekte und Klettermöglichkeiten auf eure Spielfiguren geradezu magnetisch. Das führt dazu, dass sie manchmal nicht das machen, was ihr gerade von ihnen wollt. Grundsätzlich wurde die Klettersteuerung aus Assassin's Creed: Unity beibehalten, inklusive ähnlicher Probleme. Die Kämpfe bewegen sich auf einem vergleichbaren Schwierigkeitsgrad, was bedeutet, dass ihr mit ein bis zwei Gegnern kaum Probleme habt, aber bei größeren Auseinandersetzungen das Weite suchen solltet.
Erinnerungen an Paris
Leider endet die Nähe zu Unity damit nicht. Technisch litt die von uns gespielte Preview-Version auf der PlayStation 4 unter deutlichen Framerate-Einbrüchen. Bugs tauchten ebenfalls auf. So hingen wir einmal in der Luft, ein andermal beobachteten wir KI- beziehungsweise Wegfindungsprobleme im Spiel. Das alles ist bei einer so großen Spielwelt, wie sie Syndicate bietet, nicht verwunderlich - ebenso wie einige unschöne Kanten und Texturen. Dafür ist das grundsätzliche Design des viktorianischen London gelungen, auch wenn Paris vor allem in den Innenräumen (natürlich) deutlich prunkvoller war.
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