Test - Army Men: Sarge's War : Army Men: Sarge's War
- PS2
- Xbox
Oh nein, die grünen und beigen Spielzeugsoldaten der ’Army Men’-Welt ziehen wieder in den Krieg. Ob ’Army Men: Sarge’s War’ auf PS2 und Xbox mehr überzeugen kann als die bisherigen Spiele der berüchtigten Serie, verraten wir im Review.
Spielzeug-K(r)ampfEigentlich hatten wir ja gehofft, dass mit dem Ende des Publishers und Spielentwicklers 3DO die ’Army Men’-Reihe ebenfalls verschwindet – schließlich waren die trashigen Spielzeugsoldaten-Titel alle gleichsam berüchtigt wie schlecht. Doch zu früh gefreut: Hersteller Take 2 hat sich den Vertrieb von ’Army Men: Sarge’s War’ gesichert und veröffentlicht es nun auf PlayStation 2 und Xbox. Das Spiel hätte eigentlich bereits Anfang 2003 für GameCube veröffentlicht werden sollen, aber nun erscheint es halt erst jetzt und auch noch auf anderen Plattformen. Das sind alles keine guten Zeichen für einen Hit. Fairerweise muss man aber zugeben, dass ’Sarge’s War’ keinesfalls das schlechteste ’Army Men’-Spiel ist. Allerdings macht das den Titel nicht automatisch gut. Doch der Reihe nach: Eigentlich steht der Frieden an. Der große Krieg zwischen der grünen und der beigen Armee ist beendet, nur noch einige Splittergruppen der beigen Tans wollen die Waffen nicht niederlegen und terrorisieren die Bevölkerung. Der grüne Held Sarge kämpft mit seinen Männern erbittert gegen diese Feinde. Nach einem Terror-Anschlag des neuen beigen Oberschurken Malice verliert Sarge fast alle seine Kameraden und Freunde. Nun heißt es, an Malice und seinen Anhängern Rache zu üben und den Fiesling zu stoppen.
Geballer mit Ladehemmung’Sarge’s War’ ist ein reinrassiger Thirdperson-Shooter im Militär-Gewand. Ihr steuert Sarge durch die verschiedenen Levels und ballert mittels optionaler Zielerfassung auf die anrückenden beigen Feinde. Neben normalen und schnell erledigten Soldaten trefft ihr auf etwas besser bewaffnete und Granaten werfende Offiziere, auf Flammenwerfer tragende und Raketenwerfer einsetzende Supersoldaten sowie unter anderem auf Panzer und Kampfhubschrauber. Dies ändert aber nichts am abwechslungsarmen Spielablauf. Die ständig nach dem gleichen Muster designten langweiligen Levels und die stets selben und dumm reagierenden Feinde öden schon nach kurzer Zeit an.
Ebenfalls wenig abwechslungsreich sind die sich ständig wiederholenden Level-Szenarien. Meist kämpft ihr euch durch eine europäisch anmutende Stadt, die etwas an Schauplätze aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert, durch eine Höhle oder aber ihr reist durch ein Dimensionstor in unsere Welt, wo die Spielzeugsoldaten an Stränden und in Sandburgen kämpfen. Da man hier durch die Mikro-Perspektive auf die eine oder andere amüsante Idee trifft, machen diese Levels noch am meisten Spaß. Wenig überzeugen kann dagegen die furchtbar hakelige und ungenaue Steuerung, welche zusammen mit der nervösen Kameraführung und der mangelhaften Zielerfassung oftmals für wenig Übersicht sorgt und an den Nerven des Spielers zehrt. Trotzdem ist der Schwierigkeitsgrad ziemlich niedrig ausgefallen, was wohl zusammen mit dem anspruchslosen Gameplay und Leveldesign vor allem jüngere Spieler ansprechen soll – dies macht bei einem ’Ab 16 Jahren’-Titel aber auch nicht wirklich Sinn. Ebenfalls wenig unterhaltsam ist der karge Mehrspieler-Deathmatch-Modus für zwei (PS2) bzw. vier Spieler (Xbox) im Splitscreen ausgefallen. Den auf der Xbox-Packung angedeuteten Online-Modus sucht man abseits der Xbox Live-Freundesliste vergebens.
08/15-LangeweileEgal ob man nun als Missionsaufgabe Fässer in die Luft jagen, Panzer zerstören, stationäre Kanonen sabotieren, Säurebecken kaputt machen oder stationäre Kanonen zur Feindesbekämpfung nutzen muss – alles hat man schon dutzende Male in anderen Spielen erlebt, und dort um Klassen besser und unterhaltsamer. Diese langweilige Mittelmäßigkeit findet sich auch bei der technischen Umsetzung wieder. Die Grafik ist sauber, glänzt aber nicht gerade durch abwechslungsreiche und scharfe Texturen. Während die Explosionseffekte noch einigermaßen passabel aussehen, können die seltsam animierten Figuren und die instabile Framerate nicht überzeugen. Auch der Sound ist kein Ruhmesblatt für das Spiel. Die Musikuntermalung ist ein unangenehmes Gedudel und die Sprachausgabe klingt trashig, zumal sich das Geschrei der getroffenen Gegner nervigerweise ständig wiederholt. Einzig die Soundeffekte gehen einigermaßen in Ordnung.
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