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Test - Amnesia: A Machine for Pigs : Schweine-Mensch-Maschine

  • PC
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Mit Amnesia: A Machine for Pigs liefern uns die Entwickler von The Chinese Room den Nachfolger zu Amnesia: The Dark Descent. Mit dem Vorgänger hat der neue Teil aber kaum etwas gemeinsam, denn er spielt in einer anderen Zeit. Die Entwickler versprechen nichts Geringeres als „die finsterste und grausigste Geschichte, die jemals Gegenstand eines Computerspiels war“. Wir stellten diese vollmundige Versprechung auf die Probe.

Die Atmosphäre ist von Beginn an mysteriös und beängstigend. Schaurige Klänge im Hintergrund, dunkle und verlassene Zimmer und überall liegen bemalte Schweineköpfe herum. Ihr startet ohne Vorwissen darüber, wer ihr seid oder was los ist, und erkundet aus der Egoperspektive ein riesiges altes Haus. Wie in Fieberträumen geschriebene Notizen machen euch Angst, ebenso wie die Echos spielender Kinder und immer wiederkehrende Maschinengeräusche. Die Entwickler erzeugen von Beginn an eine dichte Atmosphäre der Angst, sodass wir gespannt auf die Schocker warten.

Ständiger Druck auf die Nerven

Protagonist dieses Alptraums ist - wie ihr durch die Phonographaufnahmen und herumliegenden Notizen herausfindet - der Industrielle Oswald Mandus, der 1899 von einer Tropenkrankheit gebeutelt in seinem Haus aufwacht und im Fiebertraum seine verlorenen Kinder sucht. Nach und nach erschließt sich euch die Geschichte um das im schicken viktorianischen Stil gebaute Haus und dessen grausiger Zweck. Viel mehr wollen wir euch nicht verraten, aber Experimente, eine Schlachtmaschine, die als größte Erfindung der Neuzeit angepriesen wird, und Schweine sind Hauptbestandteil der obskuren Handlung.

Das Spiel baut auf eine subtile Art von Horror. Ihr lauft durch dieses gruselige Haus und hört es überall knarzen und zischen. Mal seht ihr Kinder vorbeihuschen oder etwas sich bewegen, Angst einflößende Schreie durchziehen die Gänge. Dadurch bleibt das eigentlich simple Durchforsten des Anwesens immer höchst spannend. Und überall liegen diese skurrilen Schweineköpfe herum. Zusätzlich findet ihr geheimnisvolle Notizen und krankhafte Gedichte und erhaltet Telefonanrufe von einer Person, die zu wissen scheint, was in dem Haus vor sich geht.

Amnesia: A Machine for Pigs - Pre-Order Trailer
Das Survival-Horror-Spiel Amnesia: A Machine for Pigs ist in Kürze für PC und Mac vorbestellbar.

Atmosphärisch stark, spielerisch schwach

So beängstigend Geschichte und Umgebung auch sind, spielerisch ist Amnesia: A Machine for Pigs sehr beschränkt. Ihr durchsucht Schubladen, öffnet Türen, hört euch Gespräche auf Phonographen an, lest Dokumente. Mehr Interaktion wird jedoch nicht geboten und die Abläufe wiederholen sich. Ihr durchsucht Raum für Raum und lasst euch Angst einjagen. Selten kommt es zur Konfrontation mit Monstern. Gelegentlich gilt es auch mal, ein Rätsel zu lösen, doch sind die relativ simpel und sehen meist nur vor, dass ihr Schalter betätigt.

Papa, wo bist du?

Komponistin Jessica Curry schuf eine Klangkulisse, die einen immer wieder bis ins Mark erschüttert. Tatsächlich ist es der Sound, der einen beträchtlichen Teil der bösartigen und Angst einflößenden Atmosphäre erzeugt. So gelungen die Akustik, so enttäuschend ist der Videobereich. Magere 1.368 Bildpunkte Maximalauflösung hat Amnesia: A Machine for Pigs aufgrund der von Publisher Frictional Games selbst entwickelten HPL Engine 2 zu bieten. Deshalb fühlt man sich beim Spielen fast in PlayStation-2-Zeiten zurückversetzt. Trotzdem gibt es zum Teil heftige und nervende Ladezeiten zwischen den Kapiteln.

Fazit

Sascha Sharma - Portraitvon Sascha Sharma

Wem der Sinn nicht nach brutalen Splatter-Orgien, sondern nach eher subtilerem Horror und einer mysteriösen Geschichte steht, für den ist Amnesia: A Machine for Pigs genau das richtige Spiel. Eure Nerven werden in diesem dezenten Horrorspiel durch die gruselige Klangkulisse und die wenigen, aber schockierenden Momente wie im Schlachthaus auseinandergenommen. Atmosphärisch ist der Titel beängstigend, technisch aber eine Enttäuschung. Es stören die rückständige Grafik und die langen Ladezeiten.

Überblick

Pro

  • dichte Atmosphäre
  • krasse Klangkulisse
  • ständige Spannung
  • subtiler Horror

Contra

  • sehr schwache Grafik
  • spielerisch beschränkt
  • zu simple Rätsel
  • lange Ladezeiten

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