News - Amazon : 500 Millionen Dollar im Jahr - aber weiter kein Videospiel-Hit
Amazon versucht bekanntermaßen verstärkt im Gaming-Bereich Fuß zu fassen, unter anderem auch mit eigenen Spieleprojekten. Doch trotz riesiger finanzieller Investitionen gelingt dieses Unterfangen bislang kaum.
Google wagte sich mit dem hauseigenen Streaming-Dienst Stadia in die Spielebranche vor. Dieser hatte in vielerlei Hinsicht einen schwierigen Start, doch wenn man diesen schon als solchen bezeichnet, wie steht es dann um Amazons Gaming-Bemühungen? Der Online-Riese nimmt Jahr für Jahr eine riesige Menge Geld in die Hand, doch bislang scheitert man als Entwickler eigener First-Party-Titel mehr oder weniger im großen Stil.
In einem neuen Bericht des renommierten Wirtschaftsmagazins Bloomberg heißt es nun unter Berufung auf zwei nahestehende, jedoch nicht näher genannte Quellen, dass Amazon fast "500 Millionen Dollar pro Jahr" in die Gaming-Division steckt. In diese Hausnummer wird explizit Twitch und der eigene Spieledienst Amazon Luna noch gar nicht mal mit eingerechnet. Doch für dieses Investment in Sachen Gaming-Software bekommt das Unternehmen bis dato reichtlich wenig zurück.
Mehrere Spieleprojekte wurden in der Entwicklungsphase direkt wieder eingestellt, darunter beispielsweise Breakaway. Andere Titel wie Crucible, ein Free-to-Play-Shooter im Stile von Blizzards Overwatch, wurden zwar veröffentlicht, jedoch mangels Interesse der Spieler wieder vom Markt genommen. Trotz dieser Schwierigkeiten, die laut dem Bericht auf Fehlmanagement und internen Problemen innerhalb der Gaming Division zurückzuführen sind, soll Amazon aber weiter gewillt sein, stark in die Gaming-Branche zu investieren.
Zu den weiterhin in Entwicklung befindlichen Titeln zählen das MMO New World sowie ein weiteres MMO basierend auf Der Herr der Ringe, das die geplante Amazon-TV-Serie zur Welt von J.R.R. Tolkien unterstützen soll. Früher dürfte allerdings wohl New World erscheinen, das eigentlich schon im August 2020 hätte erhältlich sein sollen. Allerdings musste Amazon auch diesen Release auf das Frühjahr 2021 verschieben.
Ob dem Unternehmen dann endlich ein Spiele-Hit gelingt? Immerhin versucht man die Gaming-Division weiter besser aufzustellen. Unter anderem hat man namhafte Entwickler wie Johne Smedley (ehemals Sony Online Entertainment) oder den Portal-Designer Kim Swift ins Boot geholt. Laut dem Bericht bleiben zwei Probleme in der Abteilung jedoch noch zu lösen: Leiter Mike Frazzini scheint laut Bloomberg schlicht auch zu unerfahren im Umgang mit der Spieleentwicklung zu sein. Dieser soll sich auf bestimmte Metriken bei der Entscheidungsfindung verlassen anstatt auf erfahrene Entwicklung zu hören. Und: Die hauseigene Lumberyard Engine soll nicht gerade einfach zu handhaben sein. Hier besteht offenbar also noch Änderungsbedarf.
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