News - Activision Blizzard : Vorstand ruft neuen Ausschuss ins Leben

Activision Blizzard versucht, im aktuellen Chaos etwas die Wogen zu glätten und ruft einen neuen Ausschuss ins Leben. Ob der allerdings auf viel Gegenliebe stoßen wird, bleibt noch abzuwarten.

Wir erinnern uns: es läuft nicht rund bei Activision Blizzard. Ihr wisst schon, Klage seitens Kalifornien, sexuelle Belästigung, toxisches Arbeitsumfeld, Bobby Kotick in Nöten, stinksaure Mitarbeiter und so weiter. Um die Wogen nun ein wenig zu glätten, hat Activision Blizzard einen neuen Ausschuss ins Leben gerufen.

Das "Workplace Responsibility Committee" soll sich künftig um die Arbeitsbedigungen kümmern und alle Formen von Belästigung oder Diskriminierung aus der Welt schaffen. Berufen wurden dafür die beiden einzigen weiblichen Vorstandsmitglieder, die demnächst noch durch eine weitere Person verstärkt werden sollen. Der Ausschuss soll auch befugt sein, bei Bedarf externe Berater hinzu zu ziehen:

The Committee will require management to develop key performance indicators and/or other means to measure progress and ensure accountability. The Chief Executive Officer, Bobby Kotick, along with the Chief People Officer and Chief Compliance Officer will provide frequent progress reports to the Committee, which will regularly brief the full Board. The Committee is empowered to retain outside consultants or advisers, including independent legal counsel, to assist in its work.

Der Ausschuss wird bei den Mitarbeitern allerdings wohl auf wenig Gegenliebe stoßen, denn deren Beteiligung am Ausschuss wird an keiner Stelle erwähnt. Die eigentlich Betroffenen von den Zuständen bei Activision Blizzard haben in dem Ausschuss also offenbar nichts zu melden. Zudem dürfte es als problematisch angesehen werden, dass der Ausschuss aus Vorstandsmitgliedern besteht, die sich trotz schwerer Vorwürfe zuletzt hinter CEO Bobby Kotick gestellt hatten.

Die Kritik am Unternehmen geht indes weiter. Nach Sony und Microsoft hat sich nun auch Nintendo kritisch zu den Vorgängen bei Activision Blizzard geäußert. Nintendo-Präsident Doug Bowser hat offenbar in einer Rundmail an alle Mitarbeiter von Nintendo of America ausgedrückt, dass man die Zustände bei Activision Blizzard als "belastend und verstörend" empfände. Man sei mit Activision Blizzard im Kontakt und habe "Maßnahmen ergriffen und würde weitere bewerten", ohne allerdings konkret zu äußern, um welche Art von Maßnahmen es geht.