Preview - A New Beginning : Zurück aus der Zukunft
Das deutsche Entwicklerstudio Daedalic steht für Qualität im Adventure-Genre: ob nun das innovative und bizarre Edna bricht aus oder das eher klassische und melancholische The Whispered World. Mit A New Beginning haben sich die Entwickler nun ein ernstes Thema ausgesucht: den Klimawandel und daraus resultierende Katastrophen. Anhand der ersten fünf von insgesamt acht Kapiteln konnten wir uns einen ersten Eindruck davon verschaffen, ob das neue Adventure an die bisherige Qualität der Daedalic-Titel heranreicht.
Zurück aus der Zukunft
Es wird ernst. So ernst, dass der Fortbestand der Menschheit auf dem Spiel steht. In der Zukunft ist das eingetreten, was viele heute schon befürchten: die Zerstörung der Umwelt durch den hausgemachten Klimawandel. Als es bereits fünf nach zwölf ist, schicken die gebeutelten Bewohner der zerstörten Erde Zeitreisende in die Vergangenheit, um zu versuchen, die Katastrophe doch noch aufzuhalten. Eine dieser Zeitreisenden ist Fay, die sich anschickt, den zurückgezogen in Norwegen lebenden Wissenschaftler Bent Svensson zu überzeugen, sich des Schicksals der Menschheit anzunehmen.
Zumindest Star-Trek-Fans wissen, wie reizvoll Zeitreisegeschichten sind. A New Beginning macht da keine Ausnahme. Interessanterweise wird ein Teil der Geschichte in Rückblenden aus zukünftiger Perspektive erzählt und zeigt uns eindrucksvoll, was von der menschlichen Zivilisation im Jahre 2050 noch übrig geblieben ist. Je tiefer ihr in das Abenteuer eintaucht, desto mehr erfahrt ihr über die Geschichte und die Figuren. Diese sind glaubwürdig umgesetzt und haben auch erstaunlichen Tiefgang. In der von uns gespielten ersten Hälfte des Adventures leisten sich die Entwickler diesbezüglich keine Schwächen. Bleibt zu hoffen, dass auch der Rest des Spiels dieses hohe Niveau halten kann.
Ernster Comic-Stoff
Inhaltlich, aber auch dramaturgisch tragen vor allem die in Graphic-Novel-Form präsentierten Zwischensequenzen dazu bei, dass die Geschichte straff und mit vielen spannenden Höhepunkten erzählt wird. Sie geben dem Spiel nebenbei auch eine erwachsene Note. Grafisch ist bei A New Beginning das meiste sowieso schon im Lot. Da alles, inklusive Zwischensequenzen, komplett in 2-D umgesetzt wurde, gibt es keine Brüche und die Comic-Optik ist in jedem Fall überaus schick. Passend zur gelungenen Mimik der Charaktere wurde auch bei der Synchronisation nicht gespart, die schon jetzt hervorragend ist. Feinabstimmung ist nur noch bei den Zwischensequenzen vonnöten, aber daran wird laut Entwicklerangaben gerade noch gearbeitet.
Rückt bei einem Adventure die Geschichte in den Vordergrund, kann darunter häufig die Qualität der Rätsel leiden. Zumindest bezüglich der angespielten Kapitel muss man sich deswegen aber keine Sorgen machen. Es gibt nicht nur viele und vielseitige Rätsel, besonders erfreulich ist auch, dass sie alle sinnvoll in die Geschichte integriert sind. Dadurch sind bis auf wenige Ausnahmen auch alle Aufgaben nachvollziehbar. Der Schwierigkeitsgrad ist moderat und zieht in den ersten Kapiteln leicht an.
Natürlich sind auch wieder die heutzutage obligatorischen Hilfen wie Hotspot-Anzeige und Bildschirmwechsel per Doppelklick integriert. Die Bedienung hält sich ansonsten an die Point-&-Click-Standards. Interessant ist das Interaktionsmenü: Klickt ihr länger auf einen Gegenstand oder eine Person, klappt ein Ringmenü auf, das euch eure Interaktionsmöglichkeiten vorgibt. Neben „ansehen" und „benutzen" stehen euch dann je nach Vorgabe auch Optionen wie „ansprechen", „durchsuchen" oder „öffnen" zur Verfügung. Das hat den netten Nebeneffekt, dass blindes Rumprobieren auf ein Minimum reduziert wird.
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