Test - 18 Wheels of Steel: Extreme Trucker : 18 Räder sie zu langweilen
- PC
Auf 18 Rädern bahnen sie sich ihren Weg durch die extreme Ödnis nur mit einem Ziel: von A nach B zu kommen und ihre Ware abzuliefern. Im neuesten Ableger der Serie verschlägt es den ambitionierten Trucker in euch an die abgelegensten und extremsten Orte der Welt. Doch macht das auch extrem viel Spaß?
Wir wissen zwar nicht, ob man mit jedem Fahrer so verfährt, aber auf jeden Fall finden wir uns bereits zum Spielstart einfach so in einem Truck inmitten der öden Arktis wieder. Keine Einführung, nur ein Auftrag: Fahr von A nach B und liefere die Ware ab. Ein unpersönliches Gefühl stellt sich ein, das den Spieler von nun an durch die gesamte Spielzeit begleiten wird. Die Steuerung, so simpel wie sie scheint, bringen wir uns selbst bei. Im Prinzip bietet 18 Wheels of Steel: Extreme Trucker so wenig Abwechslung und Herausforderung, dass eigentlich nur die Richtungstasten benötigt werden, denn von einer realitätsnahen Simulation ist der Titel so weit entfernt wie der Spieler vom Spielspaß.
Langeweile am Limit
Natürlich gibt es neben Automatik- oder Manuellgetriebe noch so kleine Steuerungsraffinessen wie Blinker, Rückspiegel, Tempomat, Warnleuchten, Scheibenwischer per Knopfdruck sowie verschiedene Perspektiven. Nur braucht man davon keine einzige Funktion, zu einfach ist der Spielablauf. Die Aufgaben stellen allesamt keinerlei Herausforderung dar, trotz Zeitlimits und der Möglichkeit, dass Fracht beschädigt werden kann. Das Abfahren der meisten Missionen nimmt ohnehin nur selten mehr als eine Viertelstunde in Anspruch. Die Motivation versickert wie ausgelaufenes Benzin im Sand.
Bei so viel überflüssigem Komfort fehlt nur eine einblendbare Karte, die wir uns immer wieder per F1 auf den Bildschirm rufen müssen. Dazu wird das Spiel unterbrochen. Da helfen auch die aufgesetzten Rollenspiel-Elemente nicht viel: Für die immer gleichen Aufträge bekommen wir Punkte gutgeschrieben und arbeiten uns so schon bald von der Autobahnmade bis zum König der Straße (Winterstraße), vom Neuling zum Wüstenkapitän (Australien) oder vom Touristen zum Camionero de Dios (Anden).
Technischer Motorschaden
Auf der technischen Seite gibt es ebenso wenig Positives zu vermelden. Die ewig gleichen Landschaften sind monoton, detailarm, langweilig. Eine ansprechende Präsentation war wohl ebenfalls in der Entwicklung nicht möglich, sie besteht, wie eingangs bereits kurz angeschnitten, aus einem lieblosen Statusbildschirm mit ein paar mickrigen Missionsinformationen.
Noch trostloser schleppt sich der Sound durch das Spielgeschehen, denn er ist quasi nicht vorhanden. Noch nicht einmal ein anständiges Radioprogramm wird geboten, um von der Langeweile abzulenken. Mal hier und da ein kaum vernehmbares Geräusch ist einfach viel zu wenig, wenn man unebenes Gelände unter den Rädern hat. Als Fernfahrer hat man es halt nicht leicht. Die Entwickler müssen sich schon aufgrund des merkbaren Abfalls fragen lassen, wo die Serie nach diesem Tiefpunkt hin will. Schlechte, überflüssige Simulationen gibt es auf dem PC mittlerweile zur Genüge.
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