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Test - Valorant : PS5-Test: Viel besser könnte die Konsolen-Version nicht sein

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Es gibt schon einen Grund, warum kompetitive Online-Shooter traditionell vornehmlich auf dem PC beheimatet sind. Titel wie Quake oder Counter-Strike benötigen ein hohes Maß an Präzision, Hilfestellungen wie Aim-Assists gelten als verpönt und nur wer mehrere tausend Stunden investiert, hat eine Chance auf Erfolg. Zu dieser „git gud“-Mentalität passt entspanntes Zocken auf der Couch mit einem Gamepad in der Hand eben nur bedingt. Riot Games versucht sich jetzt aber an einer Portierung von Valorant auf Xbox Series X/S und der Playstation 5 – und die ist tatsächlich gelungen.

Der Name Valorant sagt euch überhaupt nichts? Dann ein kurzer Abriss: Zwei Teams aus je fünf Spielerinnen und Spielern treten in Online-Matches über mehrere Runden gegeneinander an. Sterbt ihr, müsst ihr bis zum Ende der aktuellen Runde warten und dürft nur zuschauen. Das Ziel der Angreifer lautet, eine Bombe zu platzieren, die Verteidiger wollen eben dies verhindern oder sie zumindest entschärfen. Insgesamt stehen 24 Charaktere zur Auswahl, von denen jeder seine eigenen Fähigkeiten mit sich bringt. Der Elevator Pitch vom League-of-Legends-Studio Riot Games lautete vermutlich: Counter-Strike triff auf Overwatch, ein auf Präzision getrimmtes und höchst taktisches Spiel also.

Controller anstelle von Maus & Tastatur

Technisch stellt das ressourcenschonende Valorant die modernen Konsolen vor keine besonderen Herausforderungen. Sowohl auf der Xbox Series X/S als auch der Playstation 5 läuft der Riot-Shooter mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde, auf entsprechenden Displays erreicht der Titel sogar 120 FPS. Interessanterweise fiel mir die verglichen mit dem PC niedrigere Bildrate nicht so heftig auf wie befürchtet. Vermutlich eine Frage der Gewöhnung, denn auf dem Bildschirm im Homeoffice läuft alles in superflüssigen 144 Hertz, vom Wohnzimmer-Fernseher kenne ich aber eben nur die 60 Bilder pro Sekunde. Entsprechend wirkt Valorant trotzdem angenehm flüssig.

Die Steuerung via Gamepad forderte hingegen einiges an Umgewöhnung. Dabei fällt die Tastenbelegung aber sinnvoll aus und Riot Games bietet euch viele Profile und vollständige Freiheit bei der Konfiguration. Letztlich bleibt meiner Ansicht nach ein Analogstick der Tastatur-Maus-Kombination immer weit unterlegen. Ballert ihr euch in Call of Duty aber regelmäßig zur Nuke und könntet ohne Probleme als Drohnenpilot beim US-Militär einsteigen, geht euch Valorant nach einer kurzen Eingewöhnungsphase vermutlich auch mit dem Controller locker-flockig von der Hand.

Ich empfehle für maximale Performance übrigens dringend ein Gerät im Stil des DualSense Edge oder Xbox Elite Controllers. Anstelle des klassischen Zielens über Kimme und Korn bietet Valorant auf Konsole den „Fokus-Modus“, bei dem etwas näher an das Geschehen gezoomt und die Zielempfindlichkeit stark heruntergesetzt wird. So ermöglicht euch das Spiel Feinjustierungen, um den Rückstoß besser auszugleichen. Klingt nicht intuitiv, aber glaubt mir: In der Praxis funktioniert diese Methode so gut, dass ich die übliche Zielmechanik nicht vermisste – sie steht euch wahlweise aber ebenfalls zur Verfügung. Übrigens schleicht ihr im Fokus-Modus in jedem Fall, verursacht also keine Geräusche.

Beim HUD hat sich für meinen Geschmack allerdings etwas zu wenig getan. Die Anzeigen kommen in der gleichen Größe wie auf dem PC daher, was je nach Wohnzimmer-Setup nicht ideal ist. Nur die Map fällt deutlich größer aus, und es gibt eine Anzeige, wie laut ihr euch bewegt. Ganz allgemein fiel mir der Überblick bei 45 Zoll in etwa drei Meter Entfernung bisweilen sehr schwer. Da helfen auch stark anpassbare Fadenkreuze nur bedingt.

Abgesehen von den offensichtlichen Problemen muss ich Valorant auf Konsole aber doch attestieren, dass Riot Games das Beste rausholt. Die Steuerung funktioniert so gut wie möglich und das Spiel gibt euch viele Einstellungsmöglichkeiten an die Hand. Bei den Menüs verändert sich gerade genug, um sie intuitiv mit einem Gamepad zu bedienen, auch wenn die andere Reihenfolge der Waffen mich mehr als einmal aus dem Konzept brachte. Neulinge stört das aber wohl kaum. Selbst im WLAN hatte ich nahezu keine Probleme mit Lags oder Rubberbanding - das versemmelt die Konkurrenz aus dem Hause Activision deutlich öfter.

Valorant - Console Reveal Trailer

Valorant - Console Reveal Trailer

In Sachen Spielmodi stehen übrigens Unranked, Swiftplay, Deathmatch und Team-Deathmatch zur Verfügung, dazu gesellt sich der Schießstand zum Training und ein Tutorial führt euch beim ersten Start in die wichtigsten Funktionen ein. Wenn ihr vom PC kommt, dürft ihr euch außerdem darüber freuen, dass die Fortschritte beim Battle Pass ebenso wie euer Inventar zwischen den Systemen geteilt werden. Cross-Play existiert aber nur zwischen Xbox und Playstation, der PC bleibt außen vor, was aufgrund des unfairen Vorteils der Rechenknechte natürlich nur Sinn ergibt.

Ab in die Unterwelt

Passend zum Konsolen-Launch veröffentlichte Riot Game mit Abyss auch gleich noch eine neue Map für Valorant. Wie jede andere Karte auch bringt sie einen speziellen Twist mit sich, der in diesem Fall wie ein brutaler Nachteil klingt: ihr könnt abstürzen. Passend dazu gestaltet sich der Aufbau sehr vertikal, was viele spannende Angriffs- und Verteidigungswinkel bietet, in den ersten Runden aber auch verwirrt.

Der eigentliche Aufbau von Abyss fällt hingegen weitestgehend traditionell aus. Es gibt zwei Bombenplätze und quer durch die Karte laufende Mitte, die über zwei Ebenen mit einem Abgrund zwischen ihnen verfügt. Nach meinem aktuellen Empfinden fühlt sie sich eher Attacker-lastig an, hier entwickelt sich aber sicher noch eine Meta und die Map wird einige Anpassungen erfahren, bevor sie im Ranked landet.

Unfassbar viel Potenzial birgt die Möglichkeit, aus den Grenzen der Karte zu fliegen. Anders als bei Fracture halten euch keine unsichtbaren Wände auf, was bei Unachtsamkeit schnell zum Absturz und Tod führt. Alternativ nutzen aber bereits jetzt gute Jett oder Omen die Möglichkeiten gnadenlos aus und teleportieren sich um Ecken oder schweben nahezu endlos außerhalb der Bombenspots herum.

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Insgesamt wirkt Abyss sehr gut durchdacht und mit Hinblick auf viele Skills der Agents entwickelt. Wie auf Breeze gibt es auch viele Winkel, nach etwas Eingewöhnung überfordern sie aber nicht so im Ansatz wie der wohl am meisten verhassten Map Valorants.

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