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Preview - Concord : Angespielt: Schreibt den Sony-Shooter nicht voreilig ab!

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  • PS5
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Das Internet ist ein brutaler Ort. Im Schutz der Anonymität werfen User mit bösartigen Kommentaren um sich, ob begründet oder nicht bleibt dabei zumeist nebensächlich. Im Fall von Concord fiel die Kritik zwar harsch aus, immerhin führte die enttäuschte Community sinnvolle Gründe für die negativen Reaktionen an. Hinter all dem Marvel-esquen Gehabe und der generisch anmutenden Oberfläche verbirgt sich aber ein First-Person-Shooter, der mit den ganz Großen des Genres mithalten könnte.

Das Team der Firewalk Studios besteht aus Personen, die unter anderem an Call of Duty, Halo und Destiny mitwirkten. Diese Expertise macht sich direkt in der ersten Runde schon bemerkbar, die ich bei einem mehrstündigen Anspiel-Event in London absolvierte. Die Steuerung von Concord reagiert schnell und präzise, bei der Tastenbelegung wagen die Entwicklerinnen und Entwickler keine Experimente und das Treffer-Feedback fällt angenehm saftig aus. Der Shooter steht also auf einem soliden Fundament, doch wie steht es um die restlichen Bausteine?

Eine illustre Truppe

Sehr großen Wert legt Firewalk auf die Crew des Raumschiffs Northstar. Dabei handelt es sich letztlich um die insgesamt 16 zum Start verfügbaren Charaktere. Diese versprühten bereits im ersten Trailer starke Marvel-Vibes und erinnern mit albernen Dialogen, dümmlichen Muskelprotzen und flapsigen Hauptcharakteren brutal an die Guardians of the Galaxy. Gut geklaut ist bekanntermaßen besser als schlecht selbst gemacht, aber so ganz fängt Concord den Charme der Vorlage nicht ein – zumal der Markt auch einfach an akuter Übersättigung so gelagerter Truppen leidet.

Nun könnte man diesen Part von Concord ja einfach ignorieren, das machen die Entwicklerinnen und Entwickler uns aber nicht so leicht. Denn Firewalk legen riesigen Wert auf ihre Lore und die Charaktere. Sie alle haben ihre ganz eigene Vergangenheit, aus der sich ihre Skills erklären, zudem lest ihr in einer Art galaktischen Karte haufenweise Infos zu den Planeten, dem Sternensystem, den Fraktionen und noch viel mehr nach.

Außerdem verfolgt Firewalk den ehrgeizigen Plan, jede Woche eine zweiminütige Cutscene zu veröffentlichen. Diese Mini-Episoden sollen eure Bindung an Lennox, Star Child, Vale und alle anderen Figuren stärken. Aller Ehrgeiz in Ehren, aber solch starker Story-Fokus in Multiplayer-Shootern sorgte in der Vergangenheit nicht gerade für immense Verkaufserfolge. Bleibt also zu hoffen, dass das Studio sich nicht zu sehr auf diesen Faktor versteift und das eigentliche Gameplay deshalb vernachlässigt. Denn die erste gezeigte Cutscene zeigte durchaus beeindruckende Qualität – jede Woche so abzuliefern dürfte einige Ressourcen fressen.

Im persönlichen Gespräch versprachen die anwesenden Personen immerhin, das Community-Feedback ernst zu nehmen, besonders die Erkenntnisse aus beiden Beta-Phasen im Juli werden als Grundlage für eventuelle Anpassungen herangezogen.

Ballern mit Köpfchen

Ganz simpel runtergebrochen reiht sich Concord irgendwo zwischen Call of Duty und Overwatch ein – ein traditioneller Arena-Shooter mit Hero-Mechanik. Im Gegensatz zu Activisions Platzhirsch fällt die Time-to-Kill aber deutlich länger aus und es gibt auch Lebensbalken. Ihr fallt nicht nach zwei Treffern aus den Latschen, was dem taktischen Ansatz in die Hände spielt und schnelle Rettungsmanöver via Skill erlaubt.

Mit Lennox fand ich schnell meinen Liebling. Der Revolver-Held nutzt einen klassischen Sechs-Schüsser, wirft ein explosives Messer, heilt sich selbst und lädt im Zuge seiner Ausweichrolle direkt nach – da werden Erinnerungen an Cassidy aus Overwatch wach. Doch Concord bietet auch Charaktere, die weitaus weniger Skill benötigen. Das Spiel soll beispielsweise durch die zielsuchenden Projektile von Jabali auch Einsteigern ein angenehmes Erlebnis bieten.

Interessant ist zudem die Möglichkeit, eure eigene Charakter-Auswahl vorzudefinieren. Das spielt nicht nur euren Vorlieben in die Hände, in den Matches gewährt diese Mechanik auch direkte Vorteile. Denn jede Figur hat eigene Boni wie erhöhte Verteidigung nach einer Ausweichrolle, die auch dann bestehen bleiben, wenn ihr nach einer Runde auf einen anderen Recken wechselt. So häufen sich über ein Match jede Menge Buffs an, was zumindest in der Theorie spielentscheidend sein kann.

Zum Balancing erlaube ich mir aktuell noch kein Urteil, dafür fiel die Anspielzeit schlicht zu kurz aus. Ob die Sniper Vale, Roka mit ihrem Raketenwerfer oder der klassische Soldat Teo, abwechslungsreich und kreativ fällt das Roster auf jeden Fall aus. Wohl am ungewöhnlichsten spielte sich der Roboter 1-OFF. Mit einem Staubsauger fischt er feindliche Kugeln aus der Luft und lädt damit gleichzeitig die Energie für seine Wurfbomben auf, ansonsten greift er mit einer Art Laubbläser an, der schmerzhaften Sand auf die Gegner schleudert.

Bei den Spielmodi bekam ich Cargo Run, Clash Point und Trophy Hunt vorgesetzt. Bei letzterem handelt es sich lediglich um Kill Confirmed, wie wir es aus anderen Shootern kennen. Nach jedem Tod wechselt ihr euren Charakter, wenn gewünscht. Cargo Run hingegen klingt nach einer Escort-Variante, allerdings sammelt ihr hier die Ladung ein und müsst sie anschließend zu einem von zwei Punkten bringen und dort eine gewisse Zeit beschützen. Besonders spannend macht diesen Modus, dass es keine Respawns gibt – Schützen, Supporter und Heiler müssen also Hand in Hand zocken. Selbiges gilt für Clash Point, hier gilt es, einen Punkt in der Mitte zu erobern und zu halten. Teamwork steht ebenfalls im Fokus, nur ein gut eingespieltes Team hat eine Chance auf den Sieg.

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Einen interessanten Kniff bietet das Skill-System von Concord. Eure Fertigkeiten laden sich im Gegensatz zu anderen Hero-Shootern nicht einfach mit der Zeit auf, stattdessen droppen erledigte Gegner besondere Objekte. Diese müsst ihr einsammeln, um wieder auf die Fertigkeiten zugreifen zu können. High Risk, High Reward, denn die Aufladungen lassen sich auch super als Falle nutzen – nicht, dass ich zu so fiesen Mitteln gegriffen hätte. Auch eure Lebenspunkte füllt ihr an speziellen Stationen auf, sollte niemand mit entsprechenden Skills in eurem Team sein. Automatische Regeneration gibt es nicht.

Concord - Gameplay-Trailer vom State of Play 2024

Wer wissen will, wie es im neuen 5vs5-Shooter Concord zur Sache geht, darf sich an einem neuen Gameplay-Trailer erfreuen.

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