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Test - Beyerdynamic MMX 300 & 330 Pro : Test: Gaming mit Studioklang? Offen und geschlossen???

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Wenn es um kabelgebundene, analoge Stereo-Headsets für Gamer geht, ist Beyerdynamic mit dem MMX 300 seit Jahren die Referenzklasse. Der Klassiker, der für viele ohnehin zu den besten Headsets überhaupt gehört, hat nun nach einigen Jahren (genauer gesagt seit 2017, wenn ich mich nicht irre) ein Refresh erhalten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Stellar.45-Treiber, die auch in einigen Studio-Headsets des Herstellers zum Einsatz kommen. Kann der noch junge Thronfolger nach der Krone greifen?

Zwei Dinge sind sofort klar, wenn man das MMX 300 Pro aus dem Karton hebt: Am Design hat sich nicht viel geändert und das hübsche Case des Vorgängers ist weg. Schade. Am Headset selbst erwartet uns die gewohnt robuste Verarbeitung. Der metallene Kopfbügel ist durchgehend bis zu den Gabeln, an denen die Ohrmuscheln schwenkbar befestigt sind. Das Kopfpolster mit Aussparung für die Fontanelle ist weich und mit Kunstleder bezogen, die Ohrmuscheln sind mit Beyerdynamic kuschelig weichem, veloursähnlichem Textilbezug überzogen.

Der Anschluss des Headsets erfolgt über ein 3,5 mm Klinkenstecker-Kabel mit soliden 2,5 Metern Länge inklusive Y-Weiche. Weitere Optionen gibt es nicht, das MMX 300 Pro ist ein rein analoges Stereo-Headset. Bei den Bedienmöglichkeiten zeigt sich der edel und professionell gestaltete Brüllbügel minimalistisch. Lediglich ein Bedienelement ist im Kabel integriert, mit dem die Lautstärke geregelt, das Mikrofon stummgeschaltet und Anrufe entgegengenommen werden können.

Fest mit dem Headset verbunden ist das Mikrofon mit einem recht langen Mikrofonarm und der Möglichkeit, das Mikrofon hochzuklappen, wenn es nicht benötigt wird. Etwas schade ist, dass das Mikrofon nicht abnehmbar ist, das hätten wir uns im Hinblick auf den möglichen Einsatz an mobilen Geräten gewünscht. Dafür ist ein Poppschutz an Bord. Ansonsten gehört das Mikrofon in Sachen Sprachqualität zum Besten, was man derzeit in einem Headset finden kann. Das Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik und einem Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz liefert eine volle und absolut klare Sprachübertragung, die fast schon Aufnahmequalität erreicht.

Der Tragekomfort des MMX 300 Pro ist schließlich über jeden Zweifel erhaben. Der seitliche Anpressdruck ist zwar etwas straffer, um die 314 Gramm rutschfest auf der Birne zu platzieren, aber dank der guten Polsterung und der nahezu perfekten Passform wird es nie unbequem. Zudem ist die Verstellbarkeit grandios, selbst Spieler mit dickeren Schädeln oder dichtem Haarwuchs finden eine passende Einstellung. Schön übrigens: Verschleißteile wie Polster oder Kabel sind austauschbar.

Das liegt daran, dass Beyerdynamic euch ohnehin die Möglichkeit bietet, euer Headset im Shop nach eurem Geschmack zu konfigurieren, natürlich gegen einen relativ moderaten Aufpreis. So könnt ihr die Art der Polsterung und die Farbe der Kunststoffringe bestimmen. Ihr könnt das Headset mit einer Gravur aus derzeit acht Zeichen verzieren und sogar ein Motiv für die Seitenblenden per Upload im Store hochladen. Wenn ihr alle Konfigurationen nutzt, kostet das fertige Headset dann etwas über 350 Euro statt der normalen 299 Euro. Dafür ist es aber auch ein Unikat.

Die wohl mächtigste Änderung sitzt in den Ohrmuscheln, denn Beyerdynamic verbaut im MMX 300 Pro die gleichen Treiber wie in den Studio-Headsets DT 770 Pro X und DT 990 Pro X. Diese Stellar.45-Treiber decken einen Frequenzbereich von 5 bis 40.000 Hz bei einer Impedanz von 48 Ohm ab. Das ist etwas mehr als die bei PC- und Konsolen-Headsets üblichen 20 bis 20.000 Hz bei 32 Ohm, reicht aber für einen Schalldruckpegel von 96 dB aus. Wer mehr Lautstärke will, kommt um eine Soundkarte oder einen Kopfhörerverstärker nicht herum. Wir empfanden die Lautstärkeleistung aber als absolut ausreichend.

Ohnehin zählt mehr der Klang als die Lautstärke, und der ist nahezu makellos und kraftvoll. Der Bass hat ordentlich Wumms, sogar etwas mehr als bei den Vorgängern, wird aber nie dröhnend und übertönt auch nicht die anderen Frequenzen. Die Mitten sind ein Genuss mit grandioser Sprachverständlichkeit und die Höhen bleiben immer klar und deutlich, ohne unangenehm aufzufallen. Die Ausgewogenheit der Frequenzbereiche ist für ein Gaming-Headset einfach zum Niederknien gut. Hinzu kommt eine immens breite Klangbühne mit hervorragender Richtungswahrnehmung.

In der Praxis macht das MMX 300 Pro eine gute Figur. So schlicht und minimalistisch das Design ist, so großartig ist der Klang in allen Einsatzbereichen. Egal welches Spielegenre, vom Rollenspiel bis zum Shooter, das MMX 300 Pro klingt einfach gut und lässt auch bei Musik aller Genres sowie bei Videos und Filmen keine Federn. Gepaart mit Verarbeitung und Komfort bleibt nur ein Wort: Referenzklasse.

Update 09.09.2024:

Und es gibt sogar noch bessere Nachrichten, denn Beyerdynamic hat auf der IFA neben der bisherigen geschlossenen Version nun mit dem Beyerdynamic MMX 330 Pro, ebenfalls für 299 Euro, auch noch eine offene Version des Headsets zum gleichen Preis vorgestellt. Das war längst überfällig. Die offene Variante zeichnet sich, neben dem etwas geringeren Gewicht und der besseren Belüftung, durch eine noch breitere, luftigere Klangbühne aus. Zudem wirkt der Sound gegenüber der geschlossenen Variante einen Tick weicher. Der typische Nachteil ist natürlich, dass Umgebungsgeräusche deutlicher zu hören sind, aber je nach Setup kann das ja durchaus auch erwünscht sein.

Greift zu, wenn...

… ihr das aktuell vielleicht beste kabelgebundene Analog-Headset für PC und Konsolen haben wollt und dabei auch noch Wert auf Verarbeitung und Komfort legt.

Spart es euch, wenn...

… ihr unbedingt ein Wireless-Headset haben wollt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Beyerdynamic bleibt erneut in der Referenzklasse (Updated: 09.09.2024)

Wann immer Beyerdynamic ein neues Headset auf den Markt bringt: Die Erwartungen sind hoch. Oft genug hat der Heilbronner Hersteller gezeigt, warum er zu den Besten der Welt gehört. Das wird sich auch mit dem MMX 300 Pro nicht ändern, das keineswegs einen Rückschritt darstellt, sondern auch nach dem Refresh zur absoluten Referenzklasse im Bereich kabelgebundener, analoger Gaming-Headsets gehört. Insbesondere, nachdem der Hersteller auf der IFA nun auch noch die offene Variante MMX 330 Pro nachgelegt hat.

Es fällt schwer, etwas am MMX 300 Pro auszusetzen, außer vielleicht, dass das schicke Case des Vorgängers trotz stolzer 299 Euro nicht mehr an Bord ist. Tragekomfort und Verarbeitung sind exzellent, die Konfigurationsmöglichkeiten umfangreich. Das Mikrofon gehört zum Besten, was je in einem Gaming-Headset verbaut wurde, und über den Klang brauchen wir uns auch nicht zu beschweren, denn der hat im Vergleich zum Vorgänger noch einmal zugelegt. Kräftig, klar definiert, mit hervorragender Sprachverständlichkeit, genügend Wumms und einer wunderbar breiten Bühne für eine exzellente Richtungswahrnehmung. Die offene Variante punktet zudem mit etwas weicherem Sound und noch breiterer Bühne. Famos.

Klar, das Beyerdynamic MMX 300 Pro ist mit seinen 299 Euro teuer, keine Frage. Wer aber Wert auf Qualität, Klang und Tragekomfort legt, kommt um das Edel-Headset aus Heilbronn nicht herum.

Überblick

Pro

  • robuste Verarbeitung
  • hoher Tragekomfort
  • kraftvoller, ausgewogener Sound
  • grandios breite Klangbühne
  • konfigurierbar inklusive austauschbarer Teile
  • exzellentes Mikrofon
  • simpel und ohne Schnörkel

Contra

  • kein Case
  • Mikrofonarm nicht abnehmbar

Awards

  • Hardware Tipp

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