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Digitaler Minimalismus: Ein Ansatz für gesündere Gaming-Gewohnheiten?

Bild: Zocken und digitaler Minimalismus müssen sich nicht ausschließen.
Bildquelle: Christiana auf Pixabay

Digitaler Minimalismus wird von immer mehr Menschen praktiziert, denn er hat sehr viele Vorteile. Erfahre hier, wie er genau funktioniert und wie du ihn praktisch in deinen Alltag integrieren kannst.

Was ist digitaler Minimalismus?

Als digitalen Minimalismus bezeichnet man die bewusste Reduzierung der Nutzung von Bildschirmgeräten, z.B. Smartphones, PCs und TVs. Ziel ist es, durch den bewussten Verzicht auf digitalen Konsum den Fokus für einige Zeit auf das Wesentliche zu richten.

Digitaler Minimalismus soll Ablenkungen reduzieren, mehr Zeit schaffen für wichtige Dinge, das Wohlbefinden verbessern und einen bewussteren Umgang mit digitalen Hilfsmitteln schaffen.

Einer großangelegten Umfrage von ExpressVPN zufolge, bei der 4.000 Menschen zu ihren digitalen Nutzungsgewohnheiten befragt wurden, geht vor allem eines hervor: Besonders die Generation Z möchte ihren digitalen Konsum einschränken, findet es aber sehr schwierig – gaben 28% der Befragten an. Im Gegensatz dazu finden es 25% der Millennials (Generation Y), 22% der Generation X und nur 12% der Babyboomer schwierig.

Dieses Ergebnis verwundert nicht, da die Generation Z im Gegensatz zu allen anderen Generationen nur das digitale Zeitalter kennt. Der Verzicht auf Bildschirmgeräte fällt hier besonders schwer.

Was sind die Vorteile von digitalem Minimalismus?

Größter Vorteil von digitalem Minimalismus ist, dass man mit regelmäßigem Training seine Aufmerksamkeitsspanne wieder erhöhen kann. Denn es ist mittlerweile erwiesen, dass schon allein die Präsenz eines Smartphones die Aufmerksamkeitsspanne reduziert, weil wir unser Gehirn darauf trainiert haben, immer wachsam nach einem „Ping“ oder einem „Buzz“ zu lauschen.

Die Wissenschaft spricht daher nicht umsonst von der „Generation Goldfisch“, zu der Menschen aus allen Generationen gehören, deren Aufmerksamkeitsspanne sich durch übermäßigen digitalen Konsum reduziert hat. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich der Effekt umkehren lässt, indem man das Smartphone regelmäßig eine Zeitlang auf stumm schält, sowie den PC und TV auslässt.

Weiterer Vorteil ist, dass man durch den Verzicht auf digitalen Konsum mehr Zeit für andere Dinge hat. Wer nicht Stunden damit verbringt, durch den Instagram-Feed zu scrollen, kann seine Zeit anderweitig nutzen – sinnvoller und bewusster. Das hat langfristig positive Effekte, denn man kann die Zeit investieren, um sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.

Weniger Bildschirmzeit steigert außerdem unser Wohlbefinden. Vor allem das endlose Scrollen durch die sozialen Medien oder Newsportale ist mit einem hohen Stresslevel verbunden. Man vergleicht sich insgeheim mit anderen und beneidet sie um das vermeintlich tolle Leben, das sie führen (ohne zu beachten, dass in den sozialen Medien nur die positiven Seiten gezeigt werden, nicht die negativen), und in den Nachrichten liest man überall, wie schlecht es um die Welt und die Menschheit steht.

Schalten wir vor diesem Hintergrund einfach einmal unsere Geräte ab, reduziert sich unser Stresslevel. Wir können uns ganz auf uns selbst besinnen, uns über unsere Ziele klarwerden und Pläne entwickeln, wie wir sinnvoll darauf hinarbeiten können. Das steigert unsere Motivation und hebt unser Selbstwertgefühl.

Wie lassen sich Zockersessions mit Minimalismus in Einklang bringen?

Viele mögen sich nun fragen, dass sie ihr liebstes Hobby – das Zocken – nicht dem digitalen Minimalismus opfern wollen. Keine Sorge: Minimalismus heißt nicht Komplettverzicht, auf alles was Spaß macht.

Du musst nicht in eine Hütte im Wald ziehen, wo es keinen Strom und kein Internet gibt, um digitalen Minimalismus effektiv zu praktizieren – auch wenn ein Jahr ohne Internet ein spannender Selbstversuch wäre mit vielen Erkenntnissen.

Wichtig ist nur, dass du es regelmäßig machst, vielleicht für eine oder zwei Stunden pro Tag und diese Zeit bewusst für wichtige Dinge nutzt. Beispielsweise kannst du die Zeit in eine berufliche Weiterbildung investieren, mehr Qualitätszeit mit deinen Kindern oder deinem Partner verbringen, Zeit in der Natur verbringen, Sport treiben, ein Musikinstrument oder eine neue Sprache lernen. Es gibt viele Dinge in der analogen Welt, die wir oft vernachlässigen, weil wir zu stark auf die digitale Welt fokussiert sind.

Digitaler Minimalismus als Routine

Am besten klappt das Praktizieren von digitalem Minimalismus, wenn du ihn als Routine in deinen Alltag einbaust. Lege dazu bestimmte Zeiten fest, während denen du keine Bildschirmgeräte mehr benutzt, z.B. in den letzten beiden Stunden vor dem Zubettgehen.

Hältst du das einige Wochen durch, wirst du feststellen, wie daraus eine Routine wird. Es fällt dir dann mit der Zeit leichter, die Finger von Smartphone, Laptop oder PC zu lassen, auch zu anderen Tageszeiten. Ohne viel Verzicht schaffst du dir so ein gesünderes Leben, und siehst vielleicht sogar, dass du während der digitalen Auszeit gar nicht viel verpasst.