Test - Xenoblade Chronicles 3D : Die Genre-Referenz wird tragbar
- 3DS
Das Ausprobieren der verschiedenen Fähigkeiten und Waffen mitsamt Zusatzeffekten wie Blutung oder Verlangsamung motiviert und bringt eine taktische Komponente in die erfrischend flotten Gefechte. Sterben während der teilweise sehr fordernden Kämpfe die Charaktere, so lässt Xenoblade Chronicles euch auf Wunsch vom Anfang des Abschnitts oder Dungeons aus einen neuen Versuch starten. Auch Schnellreisepunkte ohne nervige Ladezeiten stehen zur Verfügung und das Speichern des Spielstands ist jederzeit möglich. So bleibt der Frustfaktor trotz des anspruchsvollen Schwierigkeitsgrades erfreulich gering und der Erkundungsdrang wird nicht gedämpft.
Es gibt viel zu tun!
Auf dem unteren Bildschirm sind die praktische Minikarte sowie die Statusanzeigen von Shulk und seinen Begleitern zu finden. Während es in Xenoblade Chronicles auf der stationären Konsole damals manchmal unübersichtlich wurde, wirkt die mobile Variante durch die Trennung aufgeräumter und weniger überladen.
Doch in technischer Hinsicht hinkt die 3DS-Version der auf der Heimkonsole leider hinterher, trotz höherer Leistung der New-Modelle. Die matschigen, verwaschenen Umgebungstexturen, das unschöne Kantenflimmern und die relativ detailarmen Charaktermodelle sind der größte Wermutstropfen der Portierung.
Immerhin kommt es dafür auch bei starkem Gegneraufkommen nicht zu Bildrateneinbrüchen und die hervorragende Weitsicht tröstet über die technischen Schnitzer hinweg.
Zur 3-D-Darstellung lässt sich sagen, dass der Tiefeneffekt besonders in den oft weitläufigen, abwechslungsreichen Arealen und malerischen Landschaften zur Geltung kommt. Doch einen großen Mehrwert oder gar Kaufgrund bietet der 3-D-Effekt nicht.
Im Laufe der Zeit begegnen Shulk und seinen Begleitern zahlreiche Nebenfiguren, deren Verhältnis zu den Helden auf einer separaten Übersichtskarte angezeigt werden kann. Diese Eigenschaft macht aus den in Konkurrenztiteln oft leblosen NPCs lebendige und liebenswürdige Charaktere, die in Erinnerung bleiben.
Neben der Hauptmission gibt es Hunderte Nebenaufträge, die sich hervorragend zum Herstellen von Ausrüstungsteilen oder zum Erfahrungspunktesammeln eignen. Leider lässt sich auch hier eine Ähnlichkeit zu MMORPGs nicht von der Hand weisen, denn das Quest-Design langweilt gelegentlich mit simplen Aufträgen der Sorte „sammle acht Exemplare von X und bringe sie zu Charakter Y“.
Im Gegenzug begeistert Xenoblade Chronicles aber mit einem stimmigen Soundtrack, der die malerischen Kulissen und die abwechslungsreiche Umgebungsarchitektur grandios in Szene setzt. Zusammen mit der intuitiven Menüführung, dem übersichtlichen Questlog, den motivierenden In-Game-Trophäen, dem dynamischen Kampfsystem und der fesselnden Geschichte bietet Xenoblade Chronicles ein wunderbares Rollenspielerlebnis, das die Erwartungen an den Nachfolger in die Höhe treibt.
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