Test - WWE Legends of Wrestlemania : Altstars verstolpern sich im Ring
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Hulk Hogan, Ultimate Warrior, Rick Flair, Legion of Doom, Undertaker, Shawn Michaels, The Rock, Bret Hart und viele weitere legendäre Wrestler-Oldies sind die Stars im neuesten WWE-Videospiel. Funktioniert die Formel, alte Haudegen und ein neues Spielepublikum aufeinander prallen zu lassen? Wir verraten es euch im folgenden Bericht.
Wrestlemania für Gelegenheitsspieler?
Was für Fußballfans der World Cup und für American-Football-Anhänger die Super Bowl ist, stellt Wrestlemania für die Wrestling-Fans dar: Der jährliche Höhepunkt im Sportkalender. Das mag im Wrestling etwas seltsam klingen, sind die Matches doch im Vorfeld abgesprochen. Trotzdem fiebern jedes Jahr hunderttausende Wrestling-Fans auf der ganzen Welt der Mega-Show entgegen. Der Grundstein wurde 1985 gelegt, jetzt steht im April 2009 WWE Wrestlemania 25 an. Wer jedoch beim aktuellen Programm der World Wrestling Entertainment die Nase rümpft und lieber nostalgischen Erinnerungen an bessere Zeiten nachhängt, der ist genau das Zielpublikum von WWE Legends of Wrestlemania. Legendäre Wrestlemania-Momente mit nicht minder legendären Kämpfern werden auf dem Bildschirm wiederbelebt.
Nicht nur Oldie-Wrestling-Fans, sondern auch Gelegenheitsspieler sollen zu dem Produkt greifen. So wurde die komplexe Steuerung der WWE-SmackDown!-Titel nicht übernommen, stattdessen kommt eine vermeintlich schlichte Kontrolle zum Zug, die sich auf den linken Analog-Stick und die vier Action-Buttons konzentriert. Neben Schlägen, Tritten und einfachen Griffen sowie Würfen werden oftmals so genannte Kettenmanöver gestartet. In diesen weitgehend selbst ablaufenden Sequenzen müsst ihr nur noch möglichst rasch den eingeblendeten Knopf drücken, um den Angriff durchzuführen oder die feindliche Attacke zu kontern. Seid ihr erfolgreich, steigt ihr um bis zu zwei Kampf-Levels auf, was wiederum neue Moves im Match erlaubt. Via Siegesposen startet ihr außerdem Spezialhilfen wie zum Beispiel einen Energieschub.
Was interessant klingt, kann in der Praxis nur bedingt überzeugen. Das Kampfsystem funktioniert nur auf den ersten Blick ganz gut. Vor allem die Kettensequenzen nehmen dem Geschehen viel Spaß - die Szenen sind zu wenig interaktiv, machen Match-technisch zu wenig Sinn und hängen zu wenig zusammen. Hinzu kommt, dass die Move-Anzahl pro Figur gerade im Vergleich zu WWE SmackDown! arg mager ausgefallen ist. Während die entschlackte Steuerung zumindest im Mehrspielermodus halbwegs passt, nerven etwa Button-Smashing-Sequenzen damit, dass der von der CPU gesteuerte Recke oftmals locker gewinnt, während ihr selbst unter höchster Anstrengung den Kürzeren zieht. Schlussendlich scheitern die Entwickler selbst bei dem Casual-Games-Gedanken, denn so richtig eingängig ist die Steuerung auch wieder nicht.
Who is Who
Wenigstens kann der Nostalgiefaktor mehr punkten. Denn der Kader im Spiel kann sich durchaus sehen lassen, über 40 Legenden der WWF beziehungsweise der World Wrestling Federation (so der frühere Name der WWE) sind in dem Videospiel vertreten. Wer alles dabei ist, könnt ihr der Liste in diesem Review entnehmen. Die Auswahl an Kämpfern lädt allerdings zu Diskussionen ein: So fehlen doch einige Ikonen, die für die Wrestlemania- oder Wrestling-Historie wichtig gewesen wären: Wir vermissen beispielsweise „Macho Man" Randy Savage mit seinem legendären WMIV-Auftritt, „Diesel" Kevin Nash, Owen Hart mit seiner Fehde gegen Bruder Bret, Lex Luger, Hardcore-Legende Mick Foley, Ricky Steamboat, „Earthquake" John Tenta, Tatanka oder auch das WCW-Urgestein Sting.
Denn bei den im Spiel vertretenen Hünen nimmt es die WWE nicht so genau, was den Wrestlemania-Bezug oder den implizierten Megastar-Status anbelangt. Anders lässt es sich nicht erklären, dass auch solche Leute wie Kamala, Arn Anderson, Michael Hayes, Koko B. Ware, Hunter Hearst Helmsley, Rick Rude, Big Boss Man oder Jim Neidhart mit an Bord sind.
Wem die vorhandene Wrestler-Riege noch nicht genügt, der sollte sich einfach WWE SmackDown! vs. RAW 2009 besorgen. Schlummert auf dem Konsolen-Harddrive nämlich ein entsprechender Spielstand, schaltet ihr alle aktuellen Wrestler des genannten Spiels in Legends of Wrestlemania frei. Einem Kampf von Ted Dibiase gegen seinen Sohn oder dem Undertaker des 21. Jahrhunderts gegen sich selbst aus den frühen Neunzigern steht also nichts im Wege. Fast schon ein Muss stellt der Create-Modus dar. Auch in dem vorliegenden WWE-Titel dürft ihr also einen eigenen Wrestler nach eurem Gusto basteln. Der Modus ist sehr umfangreich und kann mit den aktuellen SmackDown!-Spielen mithalten, sieht man mal von den abgespeckten Entrance-Basteleien ab. >>
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