Test - Silent Hill: Book of Memories : Diablo-Klon mit einigen Macken
- PSV
Als Konami mit Silent Hill: Book of Memories eine neue Episode der erfolgreichen Survival-Horror-Spielserie für die PlayStation Vita ankündigte, war die Erwartungshaltung der Fans relativ hoch.
Die Vorzeichen für Silent Hill: Book of Memories standen eigentlich gar nicht mal so schlecht. Mit der PlayStation Vita hatte der Entwickler WayForward eine noch relativ frische Plattform zur Verfügung. Da müsste ein Survival-Horror-Spiel doch gut ankommen. Würde es vielleicht auch – doch Silent Hill: Book of Memories ist eben kein Survival-Horror-Spiel. Stattdessen erwartet euch ein Action-Rollenspiel im Stil von Diablo 3 & Co. Fans der Serie dürften somit einen kleinen Kulturschock erleben und sich angewidert abwenden – und das zum Teil auch zurecht.
Ist das gruselig?
Doch fangen wir zunächst ganz vorne an – und damit gleich beim ersten Kritikpunkt. Die Hintergrundgeschichte ist alles andere als mitreißend oder gar spannend. Der zuvor in einem Editor erstellte Charakter erhält per Post ein Buch mit dessen gesamter Lebensgeschichte. Auf dem Päckchen sind zudem die Wörter „Silent Hill“ zu lesen. Der Protagonist – wahlweise männlicher oder weiblicher Natur – schnappt sich einen Stift, um die Geschichte abzuändern, schläft dabei ein und wacht in einer düsteren, ihm unbekannten Welt wieder auf.
Viel mehr hat Silent Hill: Book of Memories in puncto Inszenierung nicht zu bieten. Im weiteren Spielverlauf gibt es lediglich einige lieblos präsentierte Zwischensequenzen, kurze Traumszenen und geisterhafte Rückblicke. Doch alles wirkt irgendwie lust- und teilweise auch zusammenhanglos aneinandergepfropft. Auf diese Weise stellt sich zu keiner Zeit die bedrohlich-düstere Atmosphäre der früheren Silent-Hill-Spiele ein. Das große übergeordnete Ziel für dieses Abenteuer bleibt weitgehend verschleiert und eine Identifikation mit dem Protagonisten ist nur schwer möglich.
Silent Hill trifft auf Diablo
Aber, hey, Silent Hill: Book of Memories ist ja immerhin ein Action-Rollenspiel, und bei solchen ist die Handlung doch bekannterweise eher nebensächlich, nicht wahr? Nun ja, das trifft aber auch nur dann zu, wenn der Spielspaß stimmt. Und genau hierbei hat sich der Entwickler WayForward selbst ein Bein gestellt – und zwar mehr als nur einmal. Dabei hat das Spiel einige ziemlich gute Ansätze. So beginnt ihr mit ein paar wenigen Waffen, einer Taschenlampe und einem Rucksack. Letzterer ist anfangs noch relativ klein, kann aber später erweitert werden. Mit den Tasten der PlayStation Vita marschiert ihr durch mehrere Levels und zieht den zahlreich erscheinenden Monstern eins über die mutierten Schädel. Nahkampfwaffen wie Brecheisen oder Schaufeln verlieren bei ihrer Verwendung an Haltbarkeit und können sogar komplett zerbrechen. Auch Munition für Feuerwaffen ist nur spärlich verteilt.
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