Test - NHL 16 : Zurück von der Strafbank
- PS4
- One
NHL 15 war in beiden Konsolengenerationen so etwas wie ein Drittelpausen-Burger ohne Hackfleisch und Beilagen. Auf der alten Generation quasi ein aufgewärmtes Brötchen, auf der neuen Generation nichts Halbes und nichts Ganzes. Entsprechend stieß dieser NHL-Burger den Fans sauer auf. Da nutzte es auch wenig, dass EA nach und nach einige Features als kostenloses DLC-Dessert nachgereicht hat. Mit NHL 16 will man alles, aber auch wirklich alles besser machen.
Ein erster Blick ins Spiel zeigt, dass die einmal mehr überarbeiteten Menüstrukturen viele Spielmodi aufweisen, die wir im vergangenen Jahr schmerzlich vermissten. Eigentlich ist sogar alles wieder dabei, was wir von früher kennen, mit Ausnahme der Winter Classics und des Be-A-Legend-Modus, in dem ihr die Karriere von NHL-Spielern nachempfinden konntet. Vor allem die Rückkehr der EA Sports Hockey League (EASHL) wird viele Fans zum Jubeln bringen. Aber zu den einzelnen Spielmodi und den dortigen Veränderungen gleich mehr.
Gut gefüllter Eishockey-Teller
Die Garnitur des neuen NHL-Burgers besteht aus reichlich kleineren Varianten. Das schnelle Spiel, sowohl online als auch offline, ist ebenso vorhanden wie ein Shootout-Modus (ebenfalls on- und offline). Im Saison-Modus steuert ihr ein beliebiges Team aus einer der zehn Ligen. Der Playoff-Modus ist mit im Spiel, ebenso wie NHL Moments, wo ihr Dutzende von besonderen Momenten der vergangenen und aktuellen Saison nachspielen könnt.
Neben der NHL, der AHL und den Talentligen sind natürlich wieder die europäischen Ligen vertreten. Die Kader der nordamerikanischen Ligen sind recht aktuell und dürften durch regelmäßige Kader-Updates auf dem Laufenden gehalten werden. Die DEL beispielsweise ist in etwa auf dem Stand vom Frühsommer. So spielt Goalie Danny aus den Birken (engagiert im April 2015) bereits bei Red Bull München, der im Juli vollzogene Wechsel seines Vorgängers Treutle in die NHL wurde allerdings im DEL-Kader noch nicht berücksichtigt.
Auch ein Trainingsmodus ist dabei. Er bietet für Feldspieler und Goalies eine ganze Reihe von Optionen, um verschiedene Spielsituationen oder einfach nur die generelle Bedienung zu üben. Im Online-Team-Modus treten zwei Mannschaften, bestehend aus jeweils bis zu sechs realen Spielern, gegeneinander an. Das Fleisch des Burgers besteht natürlich aus den „großen“ Spielmodi, nämlich der Be-A-Pro-Karriere, dem GM-Modus sowie HUT und EASHL.
Veränderungen in der Karriere
Die Be-A-Pro-Karriere war einer der Modi, der durch das Abspecken beim Generationswechsel besonders gelitten hatte. Die gute Nachricht: Der Modus ist wieder vollwertig und wurde in einigen Bereichen überarbeitet. So könnt ihr wieder einen Spieler erstellen, in der CHL starten und euch über die Farm Leagues bis in die NHL hocharbeiten. Die Spielererstellung wirkt allerdings weiterhin altbacken. Statt über Morphing-Funktionen ein Gesicht zu kreieren, habt ihr lediglich die Wahl aus einer Vielzahl vorgegebener Hackfressen. Da geht noch deutlich mehr.
Dafür feiern wir die Rückkehr der Möglichkeit, während eines Matches die Shifts zu simulieren. Sprich, wenn ihr nicht auf dem Eis seid, hockt ihr nicht blöd herum und wartet, sondern überspringt einfach den Zeitraum bis zu eurem nächsten Einsatz. Schwerwiegender ist allerdings die Veränderung des Skill-Systems. Konntet ihr früher noch Punkte in verschiedenen Bereichen vergeben, geschieht dies nun automatisch, basierend auf euren Leistungen im Spiel. Feuert ihr beispielsweise häufig Handgelenkschüsse möglichst erfolgreich ab, wird sich dieser Wert verbessern. Bugsiert ihr den Puck zu oft ungezielt neben die Bude, verschlechtert sich der Wert.
Um dazu etwas Ausgleich zu schaffen, könnt ihr einzelne Bereiche über ein Training leicht verbessern. Uns gefällt das System sehr gut, da es deutlich realistischer ist und dem eigenen Spielstil besser entspricht. Auch Feedback und Bewertung des Trainers sind deutlich schärfer und tiefgreifender, ebenso wie die kleineren Aufgaben, die der Trainer euch während des Spiels abverlangt. Zwar gibt es hier und da mal eine kleine Ungereimtheit, insgesamt ergibt sich aber ein deutlicher Schritt in die richtige, weil authentischere Richtung.
Moralgewinn und Team-Chemie
Änderungen sind auch im Be-A-GM-Modus zu verzeichnen, wobei sie im überschaubaren Rahmen bleiben. Abgesehen davon, dass es nun endlich wieder einen Fantasy-Draft gibt, fällt hier vor allem das Moralsystem ins Auge. Euer Spieler sollen damit etwas individueller gestaltet werden, zudem spielt die Chemie der Spieler untereinander eine größere Rolle.
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