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Test - Jagged Alliance 2: Unfinished Business : Jagged Alliance 2: Unfinished Business

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Sir-Tech ist als schwieriges Entwicklungsstudio bekannt und so ist es kein Wunder, dass auch bei 'Unfinished Business' vor allem die Suche nach einem willigen Publisher, nachdem Topware nicht an weiterer Zusammenarbeit interessiert war, den Release des eigentlich schon seit Frühjahr in der Original-Version fertigen Spieles verzögerte. Aber nun haben sich JoWooD und Innonics in Europa, respektive Interplay in den USA, der Sache angenommen und das Spiel endlich auf den Markt gebracht.

Manche Dinge gehen offenbar nie zuende. Kaum haben wir die kleine Republik Arulco aus den Klauen der Diktatorin Deidranna befreit, bahnt sich neuer Ärger an. Enrico Chivaldori, der neue Führer der Republik, schickt mir eine Email und verkündet, dass die Ricci Mining Company, die unter Deidranna die Minen von Arulco ausgebeutet hat, im Nachbarstaat Tracona eine Raketenbasis aufgebaut hat, um die alten Rechte mit Gewalt einzufordern. Eine Geldanweisung von 30.000 Dollar ist bereits erfolgt, ein Hubschrauber steht bereit, natürlich stelle ich sofort einen Trupp zusammen, um mich der Sache anzunehmen, allein schon der alten Freundschaft zu Enrico wegen. Gut, dass ich immer noch via A.I.M. und M.E.R.C. die alten Kontakte nutzen und erfahrene Söldner, die schon früher mit mir gekämpft haben, anheuern kann und nicht nur das, auch ein paar neue vielversprechende Gesichter sind dabei.

'Unfinished Business' ist eine eigenständige Erweiterung zu 'Jagged Alliance 2' und fängt genau da an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Wiederum steht euch eine Schar Söldner zur Verfügung, die über unterschiedliche Grundausrüstung und Erfahrung, sowie unterschiedliche Fähigkeiten verfügen und damit auch unterschiedliche Kosten verursachen. Genau das ist eure erste Aufgabe, nachdem ihr euch für einen der Schwierigkeitsgrade, darunter nun auch ein 'Iron Man', bei dem während der Kämpfe nicht gespeichert werden kann, entschieden habt.


Jagged Alliance 2: Unfinished Business
Die Qual der Wahl - viele Söldner mit unterschiedlichen Qualitäten.

Zusammenstellung des Söldnertrupps
Die Qual der Wahl ist gross, den nicht nur viele der altbekannten Gesichter blicken euch entgegen, sondern auch einige neue, während andere sich ins Altenteil zurückgezogen haben. Eine gute Zusammensetzung ist immens wichtig, medizinisch bewanderte Söldner sollten ebenso im Trupp sein, wie ein guter Mechaniker und ein Sprengstoff-Experte. Dank des begrenzten Budgets stellt sich natürlich die Frage, ob ihr lieber auf einen grösseren Trupp weniger erfahrener Söldner zurückgreift, oder lieber einige wenige Kampfmaschinen einsetzt. Spielstände aus 'Jagged Alliance 2' können sogar importiert werden, wobei Waffen und Werte angepasst werden und einige Söldner nicht mehr zur Verfügung stehen.

Erfreulicherweise könnt ihr auch gegen ein geringes Entgelt ein eigenes Alter Ego kreieren, dem ihr Namen, Gesicht, Stimme und Spezialeigenschaften verpassen dürft. Selbst die Charakterwerte, die rollenspielähnlich aufgebaut sind und sich im Laufe des Spieles durch Anwendung der Fähigkeiten weiterentwickeln, sind änderbar. Die Charaktereigenschaften und Stimmen sind im übrigen so markant, dass sich im Laufe des Spieles ein hoher Identifizierungsfaktor ergibt, selbst persönliche Animositäten und Freundschaften zwischen einzelnen Söldnern sind vorhanden. So wird es mehr als schmerzlich, wenn einer der tapferen Mitstreiter, oder gar das eigene Alter Ego, im Laufe des Spieles ins Gras beisst. Die Sprachausgabe und Übersetzung ist dabei weitgehend fehlerfrei, kommt aber nicht ganz an die Qualität des englischsprachigen Originals oder der Vorgänger heran.

Die Kämpfe - das A und O des Spieles
Es hätte so einfach werden können. Reingehen, Lage bereinigen und wieder nach Hause fliegen. Aber unser Pilot hat seinen Schein offenbar mit einem Modellhubschrauber gemacht und die Mühle prompt gegen einen Berg gesetzt, so dass wir irgendwo in der Botanik abgeschmiert sind, wobei auch unser Laptop, die einzige Verbindung nach draussen, den Geist aufgegeben hat. Am liebsten würde ich dem Kerl eine Kugel verpassen, aber der Kerl ist das Blei nicht wert, soll er zusehen, wie er allein klarkommt. Es hilft nichts, wir müssen uns zu Fuss zum nächsten Dorf durchschlagen und das bei der Kälte und mit unserer miesen Ausrüstung. Erschwerend kommt hinzu, dass unsere Gegner offenbar auf Nummer sicher gegangen sind und bereits weit weg von ihrer Basis Truppen aufgestellt haben. Also auf ins Gefecht und jede Deckung ausnutzen, wir können uns keine Verluste erlauben.

Jagged Alliance 2: Unfinished Business
Vieles kann im Übersichts-Bild erledigt werden.

Schon beim Einstieg ins Spiel wird klar, dass Interface und Steuerung unverändert vom Vorgänger übernommen wurde. Ausserhalb der Kämpfe bewegt ihr eure Söldner in Echtzeit einzeln oder in Gruppen durch die Landschaft, die in isometrischer Ansicht dargestellt wird und mit unspektakulären 640x480 Pixeln daherkommt. Immerhin ist das Spiel dadurch auch für schwache Rechner noch bestens geeignet.

20 Sektoren warten darauf, von euch durchquert zu werden, wobei diese weitestgehend linear angeordnet sind und nur wenig Raum für alternative Wege lassen. Innerhalb der einzelnen Sektoren könnt ihr euch frei bewegen. In benachbarte Sektionen könnt ihr wahlweise direkt, oder auf der Übersichtskarte wechseln.

Kommt es zum Kampf wird in den Runden-Modus umgeschaltet, in dem euren Söldnern Aktionspunkte für Kampf und Bewegung zur Verfügung stehen. Diese hängen vom Zustand des Söldners und dessen Konstitution ab. Ist er müde oder verletzt, stehen ihm weniger Punkte zur Verfügung. Die Kämpfe sind das A und O des Spieles. Beim Betreten der ersten Sektoren wird euch angezeigt, wie viele Gegner euch erwarten. Zudem könnt ihr in einer Übersichtskarte die Söldner strategisch geschickt an einem Rand der Karte verteilen.

Jagged Alliance 2: Unfinished Business
Dieser Gegner wirkt etwas kopflos.

Weiterhin spielen Deckung, Tageszeit und Waffenreichweite eine wichtige Rolle. Eure Söldner können rennen, gehen, stehen, hocken und liegen. Ausserdem gibt es einen Stealth-Modus, der mehr Aktionspunkte kostet, die Gegner aber weniger durch Geräusche aufmerksam macht. Sowohl Waffenreichweite, als auch Sichtweite (nachts geringer als tagsüber) und Qualität der Deckung können per Tastendruck angezeigt werden, für Anfänger hilfreich, der Profi kann darauf verzichten. Gespielt wird abwechselnd, erst ihr, dann die Gegner oder umgekehrt. Wenn ihr geschickt vorgeht und ein Gegner in Sicht kommt, kann es zur Unterbrechung der gegnerischen Runde kommen, in der derjenige Söldner, der den Gegner gesichtet hat, agieren kann. Das funktioniert allerdings auch umgekehrt, so dass ab und an überraschend ein Schuss fällt.

Gegner werden mit dem Mauscursor anvisiert, der sich verändert, je nachdem ob der Gegner im Schussfeld ist. Die zum Schuss nötigen Aktionspunkte werden, wie auch bei der Bewegung, angezeigt. Durch Vergabe von bis zu vier weiteren Punkten könnt ihr die Zielgenauigkeit des Schusses verbessern. Ausserdem könnt ihr sogar Körperzonen bei den Gegnern anvisieren. Ein Kopfschuss hat stärkere Auswirkungen, ist aber wesentlich schwerer zu erzielen als ein Körpertreffer. Das Kampfsystem ist dabei extrem leicht bedienbar und bietet für ein rundenbasiertes Spiel eine erstaunliche Dynamik.

 

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