Test - Eador: Masters of the Broken World : Der Herausforderer
- PC
In Russland hat sich das Entwickler-Team rund um die Snowbird Game Studios einige Gedanken gemacht, um ihren wenig erfolgreichen Rundenstrategietitel Eador: Genesis aus dem Jahre 2009 einer Komplettsanierung zu unterziehen. Eador: Masters of the Broken World verheißt einen Mix aus Strategie, Rollenspiel und rundenbasierter Taktik. In ansehnlichem 3-D soll ein abwechslungsreiches und komplexes, aber auch forderndes Spielerlebnis geboten werden. Trotz einiger Parallelen zu Genregrößen wie Heroes of Might & Magic, Sid Meier's Civilization und dem altehrwürdigen Age of Wonders besitzt das Spiel eigenständige Inhalte und sorgt damit für Suchtpotenzial. Ob das reicht, um sich in die Herzen von Strategen und Taktikern zu spielen, erfahrt ihr in unserem Test.
Eador ist eine Fantasy-Welt, die sich auf mehrere Inseln im All aufteilt. Durch einen heftigen Streit unter den Heerführern Eadors zerbrach die einst komplette Welt in Bruchstücke. Um diese Inselsplitter kämpfen seit Dekaden die ansässigen astralen Wesen. Die Geschichte wird leider nicht mit schönen Zwischensequenzen präsentiert, sondern nur mit eingestreuten Textfragmenten. Auch das Tutorial hätte mehr geschichtlichen Input vertragen.
Ihr spielt einen der führenden Astralen. Als unsterblicher Halbgott steht euch keine leichte Aufgabe bevor, denn ihr sollt im besten Fall Eador wieder einen. Jede Scherbe präsentiert sich als eine kleine, eigenständige Welt, aufgeteilt in mehrere Sektoren. Diese müssen von eurem Helden erkundet und erobert werden. Das hört sich im ersten Moment vielleicht gar nicht so spektakulär an, doch die Umsetzung ist trotz der eher spärlichen historischen Informationen recht stimmig.
Die Wahl des Splitterhelden
Die Kampagne startet wie üblich mit der Wahl der Heldenklasse. Zur Auswahl stehen zuerst einmal drei bekannte Kategorien: Magier, Krieger und Späher. Die etwas andersartige Klasse wird mit dem Kommandeur/Taktiker ins Spiel gebracht, der größere Truppen formieren kann, dafür aber im eigentlichen Kampf Schwächen aufweist. Jeder Held besitzt spezifische Begabungen und Verhaltensweisen. Der größte Unterschied zu alteingesessenen Titeln ist, dass der eigene Mann der Tat keine Armee mit zahlenmäßig gestapelten Einheiten anführt, sondern eine Gruppe Auserwählter, die jedoch selbst kleinere Armeen besitzen. Das Schönere daran ist, dass auch euer Gefolge im Level aufsteigen kann. Mit jedem Kampf, den ihr erfolgreich bestreitet, können zudem alle Beteiligten mächtige Gegenstände erhalten und ihre Fähigkeiten aufwerten.
Natürlich kann man es nicht jedem recht machen, besonders hartgesottene Spieler, die schon fast alles an Strategietiteln aufgesaugt haben, haben immer ein kritischeres Auge als Einsteiger. Eador bietet für solche Experten eine gute Komplexität, verteilt auf drei Ebenen. Um Neulinge nicht vor allzu große Hürden zu stellen, gibt es insgesamt sechs Schwierigkeitsgrade. Da besonders die Kämpfe recht haarig werden können, empfiehlt es sich für alle Neueinsteiger, auf einer der ersten beiden Schwierigkeitsstufen zu spielen.
Mit einer hochstufigen Heldentruppe sind die meisten Gegner recht leicht zu besiegen. Ab Stufe drei ziehen die Schwierigkeitsgrade aber schnell an, was mit oftmals schier übermächtigen Gegnern belohnt wird. Verluste der eigenen Heldenarmee führen hierbei zu einem sehr schmerzvollen Ereignis - falls man nicht im Vorfeld einer Schlacht abgespeichert hat. Generell sind eure Kontrahenten recht pfiffig und versuchen euch mit Überfällen zuzusetzen. Man sollte also nie zu viel Zeit verstreichen lassen, da die Feinde dann wirklich stark aufrüsten.
Die astrale Ebene
Die erste Ebene in Eador spiegelt die Oberfläche der Scherbe wider und wird astrale Ebene genannt. Auf dieser bewegt ihr euren Helden, um eroberte Gebiete zusammenzufügen und Features wie das Diplomatiesystem freizuschalten. Hier entscheidet sich auch, in welche Richtung euer Karma geht, denn in Eador gibt es mehrere Wege, das Spiel zu bestreiten. Ihr könnt durch Quests, Taten und Entscheidungen den Weg des Bösen oder Guten gehen, was wiederum die Handlung verändert und auch das Ende – und davon gibt es gleich ein ganzes Dutzend.
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