Test - Call of Duty: Black Ops III : Zukunfts-Shooter im Test
- PS4
- One
Für viele sind die Black-Ops-Ableger im Call-of-Duty-Kosmos die absoluten Höhepunkte der Reihe. Sei es der düstere Ton im ersten Teil, seien es die vielen subtilen Entscheidungsmöglichkeiten im Nachfolger: Treyarch verstand es immer, in der Kampagne ein wenig aus der Reihe zu tanzen. Dazu noch ein verdammt solider Multiplayer-Modus und die spaßigen Zombie-Ausflüge. Call of Duty: Black Ops III muss also in große Fußstapfen treten. Schafft es das Entwicklerstudio aus Santa Monica, sich noch einmal selbst zu übertreffen?
Die Kampagne zumindest bietet einige Neuerungen. Anstatt wieder jemanden aus dem Mason-Clan zu verkörpern oder andere relevante Personen aus dem Umfeld, sei es Frank Woods oder Viktor Reznov, erstellt ihr in Call of Duty: Black Ops III euren ganz persönlichen Supersoldaten. Abgesehen vom Geschlecht lässt euch das Spiel jedoch nur aus ein paar vorgefertigten Kopfschablonen wählen. Etwas schade, aber es reicht, um den Zweck zu erfüllen.
Treyarch lässt euch die Story von Call of Duty auch kooperativ erleben. Das macht Spaß und funktioniert über weite Strecken einwandfrei. Die größeren Gebiete laden ein, unterschiedliche Taktiken anzuwenden oder spezielle Rollen zu verkörpern.
Wer eher aus der Distanz operieren möchte, kann das Schlachtfeld oft aus den hinteren Reihen überblicken und die Feinde aufs Korn nehmen. Nahkämpfer mit Flinten und Leute, die gerne schweres Geschütz einsetzen, kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Zwar ist die KI bei weitem nicht die Klügste, trotzdem wird es mit jedem weiteren Spieler, der eurer Sitzung beitritt, anspruchsvoller. Das liegt daran, dass sich die Gegner auf die neue Situation und die Art und Weise, wir ihr spielt, einstellen.
Nur wenn Zwischensequenzen die Action für einen kurzen Moment unterbrechen, leidet die Atmosphäre etwas. Wer als Erstes den nächsten Checkpoint erreicht, löst die Sequenz aus. Alle anderen werden zum Vordermann teleportiert. Keine elegante Lösung, aber den Entwicklern war es wichtig, dass der Spielfluss nicht unterbrochen wird. Wer solche unschönen Sprünge vermeiden will, sollte sich mit seinen Kumpanen absprechen. Ebenfalls merkwürdig: In den Filmszenen seht ihr eure Spielfigur und die für die Handlung relevanten Charaktere oft aus der Third-Person-Perspektive, aber nicht eure Koop-Buddys. Doch laut Treyarch hat das für die Geschichte eine gewisse Relevanz.
Was ist Realität?
Bei der Story geht Call of Duty: Black Ops III etwas andere Wege. Anstatt wie in den beiden Teilen davor einen globalen Konflikt zu thematisieren, wird es diesmal persönlicher. Zwar dient ein großer Daten-Leak der CIA als Aufhänger, doch anstatt das Leck zu stopfen, sollt ihr herausfinden, wer hinter dieser Tat steckt und warum.
Die Jagd nach den Tätern führt euch im ersten Teil der Kampagne durch die üblichen Blockbuster-Kapitel, die in diesem Jahr etwas umfangreicher ausfallen. Spätestens ab der zweiten Hälfte dreht die Handlung jedoch komplett ab. Das futuristische Szenario wird bis zum Äußersten ausgereizt, ohne steril zu wirken. Im Gegenteil: Black Ops III bleibt den Vorgängern treu und gibt sich düster und schmutzig, was mitunter auch am hohen Gewaltgrad liegt.
Natürlich seid ihr auf der ganzen Welt unterwegs: In Singapur kämpft ihr euch durch zerstörte Straßenschluchten, während ein wilder Sturm tobt. In Ägypten ballert ihr an vorderster Front eines Bürgerkrieges und in Zürich erlebt ihr die futuristische heile Welt – zumindest zeitweise. Doch auch abgefahrenere Schauplätze stehen auf eurem Plan. Keine Mission enttäuscht, jedes Kapitel ist unterhaltsam und hat ein angenehmes Tempo. Leerlauf gibt es so gut wie nie. Leider bleibt im Gegensatz zu Call of Duty: Black Ops II die Erfahrung komplett linear. Es gibt weder Entscheidungen noch unterschiedliche Enden.
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