Test - Anno 2070: Die Tiefsee : Blubb, blubb, Anno versenkt!
- PC
Dass ein Anno 2070 auch ohne mediävalen Hintergrund bestens bestehen kann, wurde erfolgreich bewiesen. Mit Anno 2070: Die Tiefsee bahnt sich nun die erste Erweiterung des fünften Anno-Teils den Weg in die heimischen Wohn- und Kinderzimmer. Man sollte sich wasserfeste Klamotten anziehen, denn Ubisoft hat es sich unter Wasser gemütlich gemacht und dort einiges eingeführt, um dem Spielen in der Unterwasserwelt mehr Tiefgang zu verleihen. Das wird etliche Fans freuen, die nach mehr Möglichkeiten für die Tiefsee gebettelt hatten. Doch es gibt nicht ausschließlich Neues für Wasserratten, sondern auch grundlegend wesentlich mehr Spieltiefe. Deshalb rein in den Taucheranzug, Sauerstoffflasche umgeschnallt und rein ins kalte Nass. Es gilt einmal mehr, für unzählige Spielstunden die Welt da draußen zu vergessen!
Entwicklung, Wachstum und Eroberung - die drei Eckpfeiler eines jeden Anno-Spiels. Das gilt selbstverständlich auch für die Tiefseeerweiterung, die ihr angehen könnt, insofern ihr das Hauptspiel besitzt. Ohne Anno 2070 schaut ihr leider nur ins trübe Nass. Wer von euch dann in die eiskalte, raue See abtaucht, kann die nächsten Wochen seine Freizeitaktivitäten außerhalb des Spiels schon einmal auf ein Minimum beschränken. Denn um in den Genuss der wichtigsten Neuerung zu kommen, nämlich der dritten Zivilisationsstufe der Fraktion Tech, der Genies, benötigt ihr einen enormen Zeitaufwand. So müsst ihr erst einmal einen Batzen an Bedürfnissen befriedigen, um die ersten beiden Stufen nach oben zu steigen.
Erschließung des Meeres
Neu ist, wie der Titel es besagt, der Baugrund auf dem Meeresboden. Leider dürfen immer noch keine Wohnanlagen unter Wasser gebaut, dafür aber auf riesigen Ebenen endlich Produktionsgebäude errichtet werden. Die Erschließung des Meeres ist eine sinnvolle, aber sehr fordernde Neuerung, da jetzt nicht nur Farmen zur Rohstoffgewinnung oder Handelswege eröffnet werden, sondern in der Tiefe komplexe Produktionsketten aufgebaut werden müssen. Fast alle neuen Waren, die ihr zur Befriedigung des Volkes und vor allem für die gewünschte nächste Zivilisationsstufe benötigt, müsst ihr in Fabriken unter Wasser herstellen, wie zum Beispiel Exoskelette, Instrumente für Labors oder die von den Techs so begehrten Cyber-Implantate.
Viele der neuen Produktionsketten unter Wasser sind lang, sehr lang.
Damit ihr diese Ketten überhaupt erst einmal in Gang bekommt, müssen etliche der neuen Gebäudetypen errichtet werden. Auf dem Weg zu den Genies der Techs vergeht unendlich viel Zeit, wenn man bedenkt, dass ihr euer Volk in puncto Nahrung, Information oder Gemeinschaft zusätzlich versorgen müsst, um überhaupt auf die Zivilisationsleiter zu steigen.
Unterwasserproduktion für das Genie
Anno 2070: Die Tiefsee fordert euch, was die Produktion betrifft, mehr ab als alles bisher Dagewesene. Der Weg zum fertigen Produkt ist unter Wasser elendig mühsam, wenn ihr Stunden benötigt, um Rohstoffe heranzukarren, und diese zu euren Betrieben weiterverfrachtet. Doch das ist nicht unbedingt ein Manko. Produkte wie Implantate oder Mikrochips fertigt ihr nun am besten direkt unter Wasser anhand einer Elektronik-Recycling-Fabrik und einer Kybernetikfabrik. Denn im Wasser wird wesentlich schneller produziert und ihr spart euch die Transportwege zu Land, was wiederum ein klein wenig Zeit spart. Nebenher solltet ihr stets eure Platingewinnung durch Unterwasserstationen oder Metallkonverter aufrechterhalten. Das Edelmetall wird auch für die Produktionsstätten an Land benötigt.
Produktionsketten de luxe
Wie erwähnt, bekommt ihr mit dieser Erweiterung die längsten Produktionsketten der Anno-Welt präsentiert. Was für Neulinge wohl nervig wird, ist für erfahrene Strategen ein Höhepunkt. Kann es Schöneres geben, als ein Anno noch komplexer und langwieriger zu machen? Die längste Kette der Welt, die alleine schon mehrere Spielstunden mit sich bringt, müsst ihr beim Bau von Bionik-Anzügen für die Genies abarbeiten. Diese starken Anzüge wollen eure Oberschicht-Techs nämlich, um ihren hohen Lebensstil beizubehalten.
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