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Test - Alien Rage : Old-School-Shooter für kleines Geld

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Tiefgründige Handlung? Eher nicht. Taktisches Vorgehen? Ist ohnehin überbewertet. Intelligente Gegner? Brauchen wir nicht! So ähnlich könnten die Gedankengänge der Entwickler gewesen sein, als sie das Konzept für Alien Rage erstellt haben. Das heißt aber nicht, dass der Shooter keine Qualitäten hat. Die 20-Euro-Ballerei hat durchaus ihre Vorzüge.

Alien Rage ist ein wenig wie ein Action-Film aus den 80er-Jahren: ohne tiefsinnige Handlung und leicht verdaulich. Der testosteronschwangere Held hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und ballert sich munter durch eine ganze Armee von Gegnern. Ihr schlüpft in die Rolle von Space Marine Nummer 08/15, im Spiel nennt er sich Jack. Eine Geschichte gibt es auch. Sie ist zwar banal, soll an dieser Stelle aber trotzdem in aller Kürze umrissen werden.

In einer futuristischen Welt hat es die Menschheit auf den Rohstoff Promethian abgesehen, der auf der Erde als wichtigster Energielieferant dringend benötigt wird. Um das Promethian zu ernten, nehmen die Menschen weite Expeditionen ins Weltall auf sich. Die Erdenbewohner sind allerdings nicht die einzigen Lebewesen im Universum, die es auf die wertvolle Ressource abgesehen haben. So kommt es unweigerlich zum Konflikt zwischen den Völkern, in erster Linie repräsentiert durch den Soldaten Jack und eine Alien-Rasse.

Ein Shooter mit alten Tugenden

Viel mehr müsst ihr zur Geschichte eigentlich nicht wissen. Die Handlung ist mehr ein grober Rahmen, in dem sich die Shooter-Spielerfahrung entfalten soll. Hier erwarten euch vor allem traditionelle Elemente. In Alien Rage gibt es haufenweise unterschiedliche Waffen. Zu Jacks Arsenal gehören Schnellfeuerwaffen und Schrotflinten ebenso wie Scharfschützengewehre

und Raketenwerfer. Die Waffenauswahl ist zwar wenig originell, dafür geben alle Flinten ein ordentliches Feedback. Es macht wirklich Spaß, mit den unterschiedlichen Waffen auf Alien-Jagd zu gehen.

Alien Rage - Launch Trailer
Ob kleine Schleimviecher oder dicke Mech-Brocken: Mit einer Gatlin-Kanone im Dauerfeuer kriegt man alles klein!

Womit wir auch gleich bei einer Schwachstelle des Spiels sind: den Gegnern. Die Alien-KI bewegt sich irgendwo im Bereich zwischen dumm und strunzdumm. Wenn ihr genügend lange hinter einer Deckung wartet, laufen euch die Gegner irgendwann schon von alleine vor das Fadenkreuz. Besonders leicht ist Alien Rage deshalb aber trotzdem nicht. Selbst auf dem niedrigsten der insgesamt drei Schwierigkeitsgrade ist der Shooter eine Herausforderung. Nervig sind vor allem die nicht immer ganz günstigen Rücksetzpunkte nach dem Ableben von Jack.

Harter Held mit weichem Kern

Ein weiteres Problem ist das Durchhaltevermögen von Jack. Für einen beinharten Weltraumhelden hält er erstaunlich wenig aus. Nach nur wenigen Treffern ist Jack am Ende. Immerhin regenerieren sich die Lebenspunkte von alleine. Das Aufsammeln von Medikits oder Nahrungsmitteln ist bei Alien Rage also nicht notwendig. Ein echtes Deckungssystem gibt es nicht. Ihr müsst euch demnach irgendwo hinter Kisten oder Wänden verstecken, um euren Energievorrat wieder aufzufüllen. Die Umgebung ist zumindest in Teilen zerstörbar, sodass ihr euch nicht auf jede Deckung für längere Zeit verlassen könnt.

Im Verlauf des Spiels kann Jack seine Fähigkeiten immer wieder erweitern. Für Upgrades stehen insgesamt drei Plätze zur Verfügung. Mit diesen kann Jack seine Heilung verbessern, mehr Munition oder mehr Feuerkraft für seine Waffen erhalten. Damit haben sich die Möglichkeiten zum Aufleveln aber auch schon erschöpft. Eine Ausgeburt an Kreativität ist Alien Rage nicht, in vielen Punkten aber grundsolide. Das gilt auch für die regelmäßig eingestreuten Bosskämpfe. Die Endgegner sind zwar nicht viel heller als die normalen Alien-Soldaten, halten aber wesentlich mehr aus.

Schicke Grafik mit wenig Abwechslung

Im Hintergrund arbeitet bei Alien Rage die altbewährte Unreal-3-Engine. Wenn man bedenkt, dass der Titel schon für günstige 20 Euro zu haben ist, kann sich der Shooter optisch sehen lassen. Mit den großen Blockbustern kann das Spiel aber keinesfalls mithalten. Viel Varianz bietet das Science-Fiction-Szenario nicht. Habt ihr den ersten Abschnitt einmal hinter euch gebracht, warten nicht mehr viele Überraschungen auf euch.

Der Mehrspielermodus verlängert die insgesamt doch sehr kurze Spielzeit von rund sechs Stunden. In diesem bietet der Shooter die gewohnte Hausmannskost mit Deathmatch und Team-Deathmatch für bis zu 16 Spieler. Wenn euch ein altmodisches Spielkonzept nicht von einer knackigen Mehrspielerpartie abhält, könnt ihr bedenkenlos ein kleines Spielchen wagen. Ob Alien Rage jedoch auch längerfristig eine Community halten kann, muss noch abgewartet werden.

Fazit

Sebastian Hamers - Portraitvon Sebastian Hamers

Rund sechs Stunden dauert es, bis der Abspann von Alien Rage über den Bildschirm flimmert. Viel länger weiß das Spiel aber auch nicht zu unterhalten. Als kleiner Snack kann der Shooter aber schon herhalten. Wenn ihr euch durch das altmodische Spielkonzept nicht abschrecken lasst, dann bekommt ihr für 20 Euro ein grundsolides Ballerspiel. Das größte Plus von Alien Rage ist das Waffen-Feedback. Das wuchtige Abballern von Alien-Horden macht wirklich Laune. Vor allem wenn einer der mächtigen Endbosse ins Gras beißt, ist das eine echte Befriedigung für einen Shooter-Fan. Unterm Strich bleibt also ein Ego-Shooter, den man nicht unbedingt gespielt haben muss, der als Fast Food aber kurzfristig satt macht.

Überblick

Pro

  • solide Grafik
  • gutes Feedback der Waffen
  • Mehrspielermodus für bis zu 16 Teilnehmer
  • fordernde Endgegner

Contra

  • mangelhafte KI
  • belanglose Handlung
  • Frust durch schlechte Rücksetzpunkte
  • kurze Spieldauer

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